Für die Werften soll es laut Rösler auch keine Sonderfinanzierung geben. Regierung werde weitere Entwicklung “konstruktiv begleiten“.

Berlin/Stralsund/Bremen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) lehnt Staatshilfen für die in Finanznot geratenen P+S-Werften kategorisch ab. „Wir schließen definitiv staatliche Beihilfen aus“, sagte am Freitag ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Auch werde es zur Unterstützung der zahlungsunfähigen Schiffbauer in Stralsund und Wolgast kein Sonderfinanzierungsprogramm beispielsweise über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geben.

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„Das Wirtschaftsministerium bedauert natürlich die aktuelle Entwicklung“, sagte der Sprecher weiter. Die Bundesregierung werde die weitere Entwicklung nun jedoch „konstruktiv begleiten“. Am vergangenen Mittwoch hatte der Geschäftsführer der P+S-Werften den Antrag auf Insolvenz gestellt. Inzwischen wurde ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestimmt. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Auch von anderer Seite gibt es keine Aussicht auf Hilfe: Die auf den Marine- und Megayachtenbau spezialisierte Lürssen-Werft in Bremen kommt als potenzieller Käufer der Werften in Wolgast und Stralsund nicht in Betracht. Nach Angaben der Geschäftsleitung vom Freitag hat Lürssen keinerlei Kaufinteresse an den P+S-Werften – auch nicht an der Peene-Werft in Wolgast.

In den vergangenen Tagen war über Lürssen als möglichen Investor spekuliert worden. Nach Angaben aus P+S-Werftenkreisen hat es bisher noch keine Verkaufsbestrebungen für die Peene-Werft in Wolgast gegeben. Das Fortführungskonzept des P+S-Geschäftsführers Rüdiger Fuchs sah einen Verkauf der Wolgaster Werft vor, weil sie seiner Einschätzung zufolge im Gegensatz zu Stralsund über ein „im Kern tragfähiges Geschäftskonzept“ verfügt.

Mit Material von dpa und dapd