Insolvenzverwalter in Stralsund soll Berthold Brinkmann sein, der auch bei Sietas-Werft tätig war. Antrag auf Eigenverwaltung abgewiesen.
Stralsund. Das Amtsgericht Stralsund hat das vorläufige Insolvenzverfahren für die P+S-Werften in Stralsund und Wolgast eröffnet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Berthold Brinkmann eingesetzt, sagte der Sprecher des Amtsgerichtes, Dirk Simon, am Donnerstag. Brinkmann leitete bereits die Insolvenzverfahren bei der Hamburger Sietas-Werft und den Rostocker Wadan-Werften. Zudem wurde ein vorläufiger Gläubigerausschuss bestellt.
Dem von Werftenmanager Rüdiger Fuchs eingereichten Antrag auf Eigenverwaltung wurde zunächst nicht stattgegeben, sagte Simon. Der Antrag sei aber „ausdrücklich nicht abgewiesen“ worden. Der vorläufige Insolvenzverwalter solle zunächst prüfen, ob die Eigenverwaltung den Gläubigerinteressen entgegen stehe. Das Amtsgericht erwartet innerhalb einer Frist von zwei Monaten einen Zwischenbericht des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Fuchs, der seit Anfang August die angeschlagenen P+S-Werften leitet, hatte sein Verbleib in Stralsund von der Entscheidung des Gerichtes abhängig gemacht. Er hatte am Mittwoch den Insolvenzantrag für die Werften eingereicht, nachdem eine außergerichtliche Lösung mit Kunden und Lieferanten gescheitert war.
Im vorläufigen Gläubigerausschuss sitzen nach Gerichtsangaben das Land, eine Anwältin, die Norddeutsche Landesbank für die Gläubigergruppe mit den höchsten gesicherten Forderungen, die Kreditversicherung Euler Hermes für die Gruppe der Kleingläubiger, für die Arbeitnehmer der IG Metall-Bevollmächtigte Guido Fröschke sowie die Bundesagentur für Arbeit.