Bio-Hühnerfarmen in mehreren Bundesländern dürfen weiterhin keine Eier verkaufen. Auch eine Hamburger Hühnerfarm wurde gesperrt.

Hannover. Nach dem Skandal um dioxinverseuchtes Futter sind in Niedersachsen insgesamt neun Biohöfe gesperrt. Dies bedeute jedoch nicht, dass es dort dioxinverseuchte Eier gebe, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landwirtschafts- ministerium am Montag in Hannover. „Sieben der neun verdächtigen Höfe seien prophylaktisch gesperrt, weil die Untersuchungsergebnisse noch nicht vorliegen.“ Auch in Hamburg wurde eine Bio-Hühnerfarm gesperrt. „Das sind alles nur vorbeugende Schutzmaßnahmen“, sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt, am Samstag. In dem Biolegehennenbetrieb wurden Proben genommen; wann ein Ergebnis vorliegt, konnte Schmidt nicht sagen.

Lediglich in zwei Betrieben im Emsland und der Grafschaft Bentheim wurden überhöhte Werte in den Eiern gemessen. Dort wurden am Montag weitere Proben genommen. Die Ergebnisse liegen in einer Woche vor. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verbraucherschutz in Berlin besteht keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher. Der Einzelhandel hatte vorsorglich die betroffenen Eier-Chargen aus den Verkauf genommen.

Das belastete Futter war im Winter von einem niederländischen Unternehmen von Nordrhein-Westfalen aus in mehrere Bundesländer verkauft worden. „Dieses Futter ist mittlerweile aber komplett aufgebraucht“, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (LAVES) in Oldenburg. Auch hier fehlen noch sieben Ergebnisse, die an diesem Dienstag vorliegen sollen. Die Behörde geht jedoch nicht davon aus, dass die Futterproben belastet sind.

Der verseuchte Mais aus der Ukraine war von einem niederländischen Unternehmen in mindestens acht Bundesländer geliefert worden. In Mecklenburg-Vorpommern, das jedes dritte deutsche Bio-Ei liefert, sind nach Angaben des dortigen Landwirtschafts- ministeriums keine Legehennenfarmen betroffen. Dort hatte ein Betrieb mit Ziegen und Schweinen das dioxinverseuchte Futter von dem Lieferanten bekommen. In Niedersachsen ging dioxinbelastete Mais nach derzeitigem Stand jedoch ausschließlich an Bio-Hühnerfarmen.