In mehreren Bundesländern haben die Behörden mit Dioxin belastete Bio-Eier entdeckt und Dutzende Legehennenbetriebe vorsorglich stillgelegt. Das Dioxin stamme aus verseuchtem Mais aus der Ukraine, der an die Hühner verfüttert wurde. Erste Supermarktketten nahmen bereits Bio-Eier aus dem Sortiment.
Der Skandal um dioxinverseuchtes Futter für Bio-Geflügelhöfe weitet sich einem Zeitungsbericht zufolge aus. Wie das in Bielefeld erscheinende „Westfalen-Blatt“ berichtet, ist das Hühnerfutter mit der giftigen Chemikalie nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig an Betriebe in mindestens neun Bundesländer geliefert worden. Es handelt sich demnach um Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.
In mehreren Bundesländern haben die Behörden Dutzende Legehennenbetriebe vorsorglich stillgelegt. Die Supermarktketten Lidl und Rewe und Lidl nahm nach eigenen Angaben bereits Bio-Eier aus dem Sortiment.
Als Ursache für die Dioxin-Belastung gilt laut Behörden Mais aus der Ukraine, der an einen Hersteller für Biofutter geliefert und an landwirtschaftliche Betriebe verteilt wurde, die nach ökologischen Kriterien arbeiten.
Eine Gesundheitsgefahr besteht nach Behördenangaben bei den festgestellten Dioxinmengen nicht. Das habe das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin ermittelt. Eine langfristige Aufnahme des Stoff sei jedoch „nicht akzeptabel“, erklärte das Verbraucherschutzministerium in Niedersachsen. In hoher Dosierung kann Dioxin Krebs auslösen.
Die EU hatte vor den Ländermaßnahmen eine Schnellwarnung herausgegeben, bestätigte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) in Recklinghausen.
Nach Informationen der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“ (AbL) haben einige Futtermittelhersteller den belasteten, aber dennoch biozertifizierten Mais im Januar aus einer 2500-Tonnen-Schiffsladung erhalten.
Es könnten daher weitere Dioxinfunde und Betriebsschließungen nicht ausgeschlossen werden. AbL-Sprecher Eckehard Niemann kritisierte die Verwendung solchen Futters und warnte vor einem Imageschaden für die Biobetriebe.