Zur Stützung der Milchpreise kaufen die EU-Länder erstmals seit Jahren wieder große Mengen Butter und Magermilchpulver auf.
Bei Magermilchpulver mache die staatlich gekaufte Menge schätzungsweise ein Fünftel der gesamten Jahresproduktion der EU aus, sagte der Vorstandsvorsitzende der Molkerei Humana, Rudolf Heidhues. "Mit einer relativen Verknappung soll der Markt stabilisiert werden", sagte Heidhues.
In den vergangenen Monaten seien 81 000 Tonnen Butter und 203 000 Tonnen Magermilchpulver aufgekauft und eingelagert worden. Die staatlichen Interventionen sollten nach Meinung der Milchwirtschaft in den kommenden Monaten weitergehen. Heidhues verwies auf den drastischen Preisverfall bei vielen Produkten: "Der Preis für Butter hat sich seit dem Jahr 2007 nahezu halbiert." Um eine Trendwende auf dem Milchmarkt zu erreichen, seien aber weitere Hilfen der Politik erforderlich. So könnten Exportzuschüsse helfen, die Ausfuhren wieder anzukurbeln. Die neuen "Butterberge" und "Milchseen" würden nicht nur helfen, Preisausschläge nach unten abzufedern. Sie könnten auch eingesetzt werden, um Preisspitzen in einem knappen Milchmarkt zu verhindern. Die Reserven hätten aber auch ihren Preis: Die Lagerung kostet Millionen.