Beschäftigte des Osnabrücker Unternehmens sollten Ende Januar ihren Job verlieren. Nun gibt es neue Hoffnung.
Osnabrück. Hoffnung für 400 Karmann-Mitarbeiter: Der Insolvenzverwalter des Autozulieferers hat die zum 31. Januar ausgesprochenen Kündigungen zurückgenommen. Hintergrund ist ein möglicher VW-Auftrag. Es gebe zwar noch keinen Abschluss, aber aufgrund intensiver Gespräche „sind wir ein Stück weit optimistisch“, sagte am Freitag ein Sprecher des Insolvenzverwalters Ottmar Hermann. Eine Entscheidung von Volkswagen werde in den kommenden Wochen erwartet. Dies bestätigte ein VW-Sprecher auf dpa-Anfrage. Die Weiterführung der Beschäftigung der Karmann-Metallgruppe auf Auftragsbasis werde seitens VW derzeit geprüft. „Wir gehen davon aus, dass in diesem Zusammenhang in den kommenden Wochen eine Entscheidung fallen wird.“
Die 400 Kündigungen waren Ende Oktober mit einer Drei- Monats-Frist ausgesprochen worden. Insolvenzverwalter Hermann will nach eigenen Angaben mit der Rücknahme der Kündigungen bewusst ein Zeichen setzen. „Ich freue mich, dass am Montag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder mit einer Perspektive an die Arbeit gehen können.“ Zugleich räumte Hermann jedoch ein, sollte im Laufe der nächsten Wochen wider Erwarten ein Auftragsvolumen in entsprechender Höhe ausbleiben, sei ein erneute Kündigung der betreffenden Mitarbeiter und die Schließung der Metall Gruppe nicht auszuschließen. Karmann war wegen der schweren Autokrise und ausbleibender Aufträge in Turbulenzen geraten und musste im April 2009 Insolvenz anmelden. Ende 2007 hatte Karmann noch 7000 Beschäftigte weltweit, im Sommer vergangenen Jahres waren es noch 1500. VW gehörte früher zu den größten Kunden, hatte aber seit Jahren keine Aufträge mehr an Zulieferer vergeben. Im November übernahm VW von Karmann Maschinen, Anlagen und Grundstücke und gründete in Osnabrück eine neue Tochtergesellschaft. Ab 2011 soll dort ein neues Golf-Cabrio vom Band rollen.