Der finnische Auftragsfertiger Valmet verspricht, die 350 Jobs der Karmann-Dachsparte in Osnabrück und 400 Jobs in Polen zu erhalten.
Hamburg. Der Auftragsfertiger Valmet übernimmt die Dachsparte des insolventen Automobilzulieferers Karmann. Der Insolvenzverwalter Ottmar Hermann teilte mit, das finnische Unternehmen habe den Zuschlag für das europäische Geschäft mit dem Werk in Osnabrück mit 350 Beschäftigten und die Anteile an der polnischen Gesellschaft Zary mit knapp 400 Beschäftigten erhalten.
„Der Kaufvertrag ist unterschrieben“, sagte ein Sprecher des Verwalters. Über den Preis wurden keine Angaben gemacht. Das Bundeskartellamt müsse der Übernahme noch zustimmen. Für den Fall einer Genehmigung habe Valmet zugesagt, die Arbeitsplätze zu erhalten.
Ursprünglich hatte die Dachsparte an den kanadischen Zulieferer Magna gehen sollen. Das Bundeskartellamt hatte eine Übernahme wegen Wettbewerbsbedenken jedoch untersagt. Das Nordamerika-Geschäft der Karmann-Dachsparte war bereits im Sommer an den Rivalen Webasto verkauft worden.
Valmet ist hierzulande vor allem deshalb bekannt, weil Porsche die Einstiegsbaureihe Boxster jahrelang größtenteils bei dem finnischen Unternehmen fertigen ließ. Der von Volkswagen kontrollierte Sportwagenbauer hatte vor Kurzem aber entschieden, das Modell künftig im Stammwerk Zuffenhausen vom Band rollen zu lassen. Ab dem Frühjahr soll auch das Sportwagen-Modell Cayman in Zuffenhausen gebaut werden, die Rohkarossen sollen weiter von Valment geliefert werden.
Mit der Übernahme der Dachsparte ist Karmann weitgehend gerettet. VW hatte angekündigt die Metallgruppe, zu der der Werkzeugbau und das Presswerk des Osnabrücker Traditionsunternehmens gehören, sowie die technische Entwicklung zu übernehmen. Darüber wird nach Angaben des Insolvenzverwalters derzeit noch verhandelt.