Das Geld ist zu knapp: Noch vor Ablauf der Kündigungsfrist schickt der insolvente Autobauer Karmann 340 Mitarbeiter nach Hause.

Osnabrück. Der insolvente Autobauer Karmann hat sich von 340 bereits gekündigten Mitarbeitern vorzeitig getrennt. Die Mitarbeiter seien noch vor Ablauf ihrer Kündigungsfrist freigestellt worden, sagte ein Sprecher des Konkursverwalters am Dienstag in Osnabrück und bestätigte einen Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Zuvor habe der Konkursverwalter dem Amtgericht Osnabrück mitgeteilt, dass Karmann mehr Ausgaben als Einnahmen habe. Durch die 340 Freistellungen reduzierten sich die Personalausgaben um zwei Millionen Euro monatlich.

Die 340 Mitarbeiter hätten das Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, ausgeschlagen, sagte der Sprecher weiter. Karmann hatte Anfang Juli insgesamt 1.500 gekündigten Mitarbeitern den Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten.

Dort sollen sie sechs Monate lang zwischen 60 und 67 Prozent des letzten Nettoeinkommens erhalten und an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen. Der Autobauer hat derzeit noch 1.530 ungekündigte Mitarbeiter.