Die SPD-Politikerin Sylvia Bretschneider ist erneut zur Präsidentin des Schweriner Landtags gewählt worden. Sie bekam 66 der 71 Stimmen.

Schwerin. Erstmals in Deutschland liegt die Führung eines Landesparlaments ausschließlich in den Händen von Frauen. Der Landtag in Schwerin wählte am Dienstag mit großer Mehrheit die SPD-Politikerin Sylvia Bretschneider erneut zur Präsidentin. Sie übt dieses Amt bereits seit 2002 aus. Der 50-Jährigen aus Neubrandenburg stehen als Stellvertreterinnen Beate Schlupp von der CDU, Regine Lück von der Linken und Silke Gajek von den Grünen zur Seite.

Die Parlamentsarbeit wird allerdings weiterhin von Männern dominiert. 51 der 71 Abgeordneten sind Männer. Von den 14 Abgeordneten der Linken ist die Hälfte weiblich, bei den Grünen sind die Frauen mit vier zu drei sogar in der Mehrzahl. Bei der SPD sind hingegen nur 7 von 27 Parlamentariern weiblich, bei der CDU 2 von 18. Die rechtsextreme NPD ist mit einer fünfköpfigen Männerriege vertreten.

+++Landtag konstituiert sich und wählt Landtagspräsidium+++

Für eine weitere Amtszeit Bretschneiders votierten in der konstituierenden Sitzung 66 der 71 Abgeordneten. Damit stimmten alle Landtagsmitglieder der vier demokratischen Parteien SPD, CDU, Linke und Grüne für Bretschneider. Sie ist die erste Landespolitikerin im Nordosten, die zum dritten Mal an die Spitze des Parlaments tritt. Auch ihre Stellvertreterinnen erhielten deutliche Mehrheiten.

Die rechtsextreme NPD hatte ihren Abgeordneten Michael Andrejewski als einzigen Gegenkandidaten zu Bretschneider aufgeboten, der allerdings nur fünf Stimmen auf sich vereinen konnte. So viele Abgeordnete stellt seine Partei im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns. (dpa)