Nach einer neuen Studie sind Sanktionen für arbeitslose Jugendliche nicht immer sinnvoll. Doch die Bundesagentur sieht das anders.
Hamburg/Nürnberg. Als „hart“ und „oft wenig sinnvoll“ haben Jobvermittler Sanktionen für Jugendliche eingestuft, die Arbeitsangebote oder einen Ausbildungsplatz ablehnen. Vor allem die komplette Streichung von Hartz IV zwinge junge Leute oft zur Verschuldung oder fördere die Kleinkriminalität, heißt es in einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Manche junge Arbeitslose tauchten nach der Streichung der Grundsicherung einfach ab und entzögen sich damit dem Einfluss ihres Vermittlers oder Fallmanagers. Die Studie basiert auf ausführlichen Interviews mit 26 Jobvermittlern. Trotz der Kritik hält die Bundesagentur für Arbeit (BA) harte Sanktionen für unverzichtbar. „Wir wollen den Jugendlichen zu Erfolgserlebnissen verhelfen. Daher müssen wir konsequent in der Ansage sein statt herumzueiern. Es muss ganz klar sein, wo das Stoppschild steht und wo die grüne Ampel“, sagte der für Hartz IV zuständige BA-Vorstand Heinrich Alt in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Dazu sei auch die vorübergehende Streichung von Hartz IV sinnvoll. Dies geschehe ohnehin in nur verhältnismäßig wenigen Fällen. Auf abendblatt.de sind die wichtigsten Fakten und Hintergründe zum Arbeitsmarkt und Hartz IV zusammengestellt.