Die afghanische Kriminalpolizei und und die Internationale Afghanistan-Truppe ISAF gehen von Raketenangriff aus.
Kabul. Nahe der deutschen Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat sich am Freitag eine starke Explosion ereignet. Ein AFP-Reporter, der sich in der Nähe aufhielt, sagte, eine Rakete sei in der Nähe der Botschaft eingeschlagen. Ein Sprecher der Kabuler Kriminalpolizei erklärte, ersten Informationen zufolge habe es sich um einen Raketenangriff gehandelt. Auch ein Sprecher der Internationalen Afghanistan-Truppe ISAF sprach von einem Raketenangriff. Er kündigte eine Untersuchung an. Die deutsche Botschaft befindet sich wie viele andere diplomatische Vertretungen im vornehmen Viertel Wasir Akbar Chan. Die Rakete explodierte um 20.05 Uhr Ortszeit.
Vor der Botschaft hatte sich vor einem Jahr ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dabei wurden fünf Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt, darunter auch drei Botschaftsmitarbeiter. Im Internet tauchte kurz darauf ein Drohvideo auf, in dem ein Deutsch sprechender Mann Deutschland wegen seines Afghanistan-Einsatzes mit Vergeltung drohte. Die Sicherheitsvorkehrungen der Botschaft wurden nach dem Anschlag noch einmal verschärft. Zahlreiche Mitarbeiter wohnen aus Sicherheitsgründen auf dem Gelände der Botschaft.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin wurden bei der starken Explosion unweit der deutschen Botschaft in Kabul keine deutschen Botschaftsmitarbeiter verletzt. Weder die deutsche Botschaft noch Botschaftsmitarbeiter seien durch die Explosion zu Schaden gekommen, sagte eine Sprecherin das Auswärtigen Amtes auf Anfrage.