Verteidigungsexperte Rainer Arnold ist sich sicher, dass mehr Soldaten allein das Problem in Afghanistan nicht lösen können.
Hamburg. Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold hat die Bundesregierung aufgefordert, schon vor der internationalen Afghanistan-Konferenz die Opposition im Bundestag über ihre konkreten Vorschläge zu dem Bundeswehreinsatz am Hindukusch zu informieren. Verteidigungsminister zu Guttenberg habe mit der Formulierung recht, dass die Zahl von 2500 zusätzlichen Soldaten für Aghanistan nicht realistisch sei, sagte Arnold dem "Hamburger Abendblatt". Vor der Konferenz „wartet aber jetzt jedes Land erst einmal ab, was die anderen Länder leisten“, sagte Arnold. „Klar ist auch, dass immer mehr Soldaten allein das Problem nicht lösen.“ Auch der SPD-Außenexperte Hans-Ulrich Klose sagte dem Abendblatt: „Der Konflikt allein ist mit militärischen Mitteln nicht zu lösen.“
Nach den Worten des CDU-Verteidigungsexperten Andreas Schockenhoff erwartet die Unionsfraktion von der Afghanistan-Konferenz eine klare Perspektive und einen realistischen Zeitrahmen für den Abzug der Bundeswehrsoldaten. „Auf dem Weg dorthin muss es auch konkrete Zwischenergebnisse geben“, sagte Schockenhoff dem "Hambutrger Abendblatt". „Die Zahl der Soldaten kann dabei auch über die derzeit 4500 Soldaten hinausgehen.“
2500 zusätzliche Soldaten seien sicher nicht realistisch. Die Zahl dürfe aber „kein Selbstzweck sein, sondern muss sich aus der Notwendigkeit ergeben, wie wir den Einsatz durch eine verstärkte und erfolgreiche Ausbildung von afghanischen Soldaten früher beenden können“. Das Land müsse „so schnell wie möglich in die afghanische Verantwortung entlassen werden“, sagte Schockenhoff und räumte ein: „Bisher haben wir zu grobe Zielvorstellungen gehabt.“