Die Aufständischen zündeten Bomben und verschanzten sich in einem Einkaufszentrum. Sicherheitskreise sprechen von Chaos.
Kabul. Eine Gruppe von Talibankämpfern hat am Montag eine bewaffnete Offensive auf das Regierungsviertel von Kabul gestartet und Gebäude nahe des Palastes von Präsident Hamid Karsai besetzt. Nach Angaben aus afghanischen Sicherheitskreisen sind mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens 30 radikal-islamische Extremisten hätten mehrere Gebäude in Kabul, darunter Banken und Einkaufszentren, angegriffen, hieß es weiter. Mindestens zehn Selbstmordattentäter seien in die Gebäude eingedrungen.
In der Gegend habe es mehrere Explosionen sowie Feuergefechte zwischen den Aufständischen und Sicherheitskräften gegeben, teilten Polizei und Augenzeugen in Kabul mit. Die Aufständischen hätten sich in einem Gebäude eines Einkaufszentrums verschanzt, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur dpa in Kabul. „Die Polizei, Armeekräfte und der Geheimdienst bereiten sich darauf vor, das Gebäude zu stürmen“, sagte der Polizeibeamte.
Ein Taliban-Sprecher sagte der dpa, etwa 20 Aufständische – darunter auch Selbstmordattentäter – seien nach Kabul eingedrungen mit dem Ziel, Regierungsgebäude anzugreifen. Darunter sei auch der Präsidentenpalast. Ein Sprengkörper der Aufständischen habe auch den Garten des Serena Hotels, Afghanistans einziges Fünf-Sterne-Hotel, getroffen, berichtete ein Gast. In dem Hotel steigen zahlreiche westliche Diplomaten und Journalisten ab. Die Gäste seien zu ihrer eigenen Sicherheit in den Keller des Hotels gebracht worden. (rtr/dpa)