Immer montags: Der Fragebogen an die Abendblatt-Autoren, deren Namen man beinahe jeden Tag in der Zeitung liest. Heute: Oliver Schade.

Ich bin Journalist geworden, weil:
... es mir großen Spaß macht, morgens noch nicht zu wissen, was der Arbeitstag bringt. Deshalb fasziniert mich auch das Medium Tageszeitung besonders.


Meine großen Themen sind:
... alles rund um das Wirtschaftsgeschehen in Hamburg und Umgebung.


Drei Dinge, die ich an Hamburg und dem Norden am meisten schätze:
Heimsiege am Millerntor (auch wenn sie derzeit eher selten sind), die Nähe zum Meer und die Unaufgeregtheit der meisten Menschen, die in dieser schönen Stadt wohnen.


Drei Dinge, die in Hamburg und im Norden besser werden müssen:

Die S-Bahnen müssen länger (weil dann leerer) werden, die Baustellen weniger. Und auch wenn die Antwort langweilig ist: Der Regen nervt!


Demnächst würde ich gern mal ein Interview führen mit:
... Liverpool-Coach Jürgen Klopp.


Das wären meine wichtigsten Fragen:

Wie er aus Mo Salah in so kurzer Zeit den weltbesten Stürmer gemacht hat. Ob er eines Tages gerne deutscher Nationaltrainer werden möchte. Und ob er als Rentner mal für ein bezahlbares Gehalt den FC St.Pauli trainieren würde. (Mehr Wunsch als Frage!)


Der interessanteste Interviewpartner, den ich bisher hatte:

Am beeindruckendsten war das Interview mit Helmut Schmidt zur Euro-Einführung, weil er schon damals vor der heute unerträglichen Europa-Feindlichkeit vieler Deutscher gewarnt hat. Am verrücktesten war das Interview mit den Puhdys backstage: Ich hatte weder Zettel noch Aufnahmegerät dabei und schrieb deshalb Stichworte auf einen Bierdeckel, was nicht nur die Band ein wenig seltsam fand. Am spannendsten war das Gespräch mit Dirk Roßmann („Ich will nicht ständig erreichbar sein“), in dem es vor allem um die Abhängigkeit vieler Menschen von Smartphones ging und warum er diese Technik ablehnt – als Selfmade-Milliardär!


Die schwierigste Geschichte, die ich recherchieren musste:

Über einen Jungen, der in einer maroden Schule in Ostdeutschland während des Unterrichts so schwer verletzt wurde, dass er auf Leben und Tod im Krankenhaus lag. Zum Glück überlebte er.


An diese Geschichte von mir denke ich gern zurück:
Eine Spendenaktion, die es uns Anfang der 1990er als Zeitung ermöglichte, Spielsachen und Kleidung persönlich mit dem Lastwagen in ein Waisenhaus nach Litauen zu bringen.


Das spannendste Ereignis, bei dem ich als Journalist dabei sein durfte:

Die direkte Nachwendezeit in Ostdeutschland.


Im letzten Leserbrief, den ich bekommen habe, ging es um:
... meinen Leitartikel zur Wohnsituation in Hamburg. Mehrere Leser gaben mir recht, dass die immer höheren Immobilienpreise und Mieten vor allem die Mittelschicht aus der Stadt vertreiben.


Wenn ich Chefredakteur des Hamburger Abendblatts wäre, würde ich:
... mehr Geld verdienen.


Neben dem Hamburger Abendblatt lese ich zum Beispiel folgende Zeitungen/Zeitschriften:
Süddeutsche Zeitung, 11 Freunde, Handelsblatt, Manager Magazin, El Pais


Die sozialen Medien sind für mich:
... praktisch als schnelles Kommunikationsinstrument – aber in Maßen!

Meine größten Leidenschaften sind:

... meine Familie, Fußball und Reisen – vor allem nach Spanien.


Mein Lieblingsbuch/Lieblingsautor ist:
Beinahe alle Bücher von Haruki Murakami. Und wenn ich sentimental werde, hole ich die alten Krimis (Kommissar Beck) von Maj Sjöwall und Per Wahlöö aus dem Bücherregal.


Im Moment lese ich folgendes Buch:
Die baskische Saga „Patria“ von Fernando­ Aramburu.


Menschen, die an der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit von Medien zweifeln, sage ich:

Schaut ins Abendblatt, und Ihr werdet eines Besseren belehrt!

Vita: Oliver Schade (52) ist am Niederrhein geboren, zog als Kind nach Hamburg. Zum Studium ging es nach Münster, Madrid und Köln, wo er sein Diplom in Volkswirtschaftslehre machte. Nach dem Volontariat arbeitete er als Redakteur bei der „Schweriner Volkszeitung“ und der „Stuttgarter Zeitung“, bevor es ihn wieder zurück nach Hamburg und zum Abendblatt zog. Er lebt mit seiner Familie im Süden der Stadt.