Hamburg. „Möge die Nacht mit uns sein!“ lautet das diesjährige Motto. Was auf dem Programm steht und wie Nachtschwärmer an Tickets kommen.

53 auf einen Streich: Am Sonnabend, 27. April, von 18 bis 1 Uhr laden Museen, Ausstellungshäuser und Gedenkorte der Stadt kulturbegeisterte Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer wieder zur Langen Nacht der Museen. Im 21. Jahr läuft die Veranstaltung in Hamburg unter dem Motto „Möge die Nacht mit uns sein!“

Für ein ganz besonderes Erlebnis sorgt aber nicht allein die späte Stunde, sondern auch mehr als 600 Veranstaltungen, die in den teilnehmenden Kulturorten stattfinden. Darunter sind etwa Führungen, Mitmach-Aktionen, Workshops, Tanzkurse, Theaterperformances und Filme.

Lange Nacht der Museen in Hamburg: Das können Nachtschwärmer erleben

Zu den Highlights des umfangreichen Programms zählt sicherlich die Feuer- und Lichtshow „Flamba“ um 21 sowie 22 Uhr im Archäologischen Museum Hamburg, das derzeit und nur noch bis 28. April die Sonderausstellung „Light My Fire zeigt. Wer sich selbst einmal am Teleskop ausprobieren möchte, ist mit einem Besuch im Astronomiepark Hamburger Sternwarte gut beraten. Etwas weiter außerhalb, im Bergedorf-Museum, können Kinder auf Entdeckertour durch das Schloss gehen, außerdem stehen hier Nachtwächter-Führungen auf dem Plan.

Auch die Museumsschiffe an den Landungsbrücken bitten zur Langen Nacht. Funken, tanzen und klettern lässt es sich auf dem Museumsschiff „Cap San Diego“. Auf der „Rickmer Rickmers“ wird hingegen die Frage aller Fragen beantwortet: Wie kommt das Schiff eigentlich in die Flasche? Als Ausklang der Nacht bietet sich ein Besuch in der Kunsthalle Hamburg an. Hier findet von 22 Uhr an Ukulele-Karaoke statt. Kaltgetränke und ein DJ-Set gibt es zu später Stunde auch im vor-gänge. museum für alternative stadt im Gängeviertel.

Neulinge unter den Ausstellungsorten: Wer erstmals an der Langen Nacht teilnimmt

Zum ersten Mal in der Langen Nacht zu besuchen ist in diesem Jahr das Montblanc Haus, wo es Live-Spitzfeder-Kalligrafie zu bestaunen gibt. Auch das Zaubermuseum Bellachini am Hansaplatz und das Bargheer Museum am Jenischpark sind Neuzugänge. Letzteres lässt sich 18 Uhr auf einer „KULTOUR“ gemeinsam mit den beiden anderen Sammlungen vor Ort, dem Jenisch Haus und dem Ernst Barlach Haus, besuchen. In allen drei Häusern gibt zudem die ganze Nacht lang einiges zu erleben, beispielsweise Poetry-Slams von Wortkünstler Moritz Konrad oder eine Salsa-Schnupperstunde (22.45 Uhr).

Ebenfalls erstmals dabei, da erst im vergangenen Sommer eröffnet, ist der Geschichtsort Stadthaus an der Stadthausbrücke. Die Gedenkstätte ist Teil der „Nie wieder ist jetzt“-Route der Langen Nacht der Museen. Auf der thematischen Route lassen sich Ausstellungen besuchen, die sich dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Hamburg widmen, aber sich auch mit den Tätern und Tatmotiven der NS-Zeit auseinandersetzen.

Funken, tanzen, klettern: Auch das Museumsschiff „Cap San Diego“ lässt sich bei der Langen Nacht der Museen besuchen.
Funken, tanzen, klettern: Auch das Museumsschiff „Cap San Diego“ lässt sich bei der Langen Nacht der Museen besuchen. © Museumsdienst Hamburg/Mario Sturm | Museumsdienst Hamburg/Mario Sturm

Lange Nacht gut planen: Webseite hilft auch Menschen mit Beeinträchtigung weiter

Im Durchschnitt haben die Lange-Nacht-Schwärmer in den vergangenen Jahren 3,8 Museen pro Person entdeckt. Das macht bei 25.000 verkauften Tickets fast 100.000 Ausstellungsbesuche in einer einzigen Nacht. Bei mehr als 50 teilnehmenden Kulturorten mit mehr als 600 Veranstaltungen gilt es also, weise zu wählen, wohin die Nacht einen treiben soll. Auf der Webseite der Langen Nacht lässt sich ein eigenes Programm mit den geplanten Besuchen erstellen.

Für Menschen, die nicht so gut Deutsch sprechen, gibt es Führungen in zahlreichen anderen Sprachen, auch in Gebärdensprache. Einige Museen haben zudem spezielle Angebote für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Auch eine Teilnahme an der Langen Nacht per Telefon („Bei Anruf Kultur“) ist unter (040) 60 77 39 21 99 möglich. Genaueres erfahren Interessierte auf der Event-Webseite langenachtdermuseen-hamburg.de.

Tickets für die Lange Nacht der Museen: Vorverkaufsstellen und Preise

Seit 2018 kann die Lange Nacht der Museen ihre Eintrittspreise stabil halten. Auch in diesem Jahr kosten die Tickets daher regulär 17 Euro. Ermäßigten Eintritt für 12 Euro erhalten Schüler, Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose und Menschen mit Behinderung. 13- bis 17-Jährige zahlen nur 4 Euro für den Museen-Besuch, und Kinder bis zwölf Jahre können sogar gratis an der Langen Nacht der Museen teilnehmen.

Die Tickets sind in den 53 teilnehmenden Museen, an vielen Hamburger Konzert- und Vorverkaufskassen sowie im Online-tcketshop unter shop.langenachtdermuseen-hamburg.de erhältlich. Es ist ebenfalls möglich, die Tickets erst in der Langen Nacht zu kaufen.

Neben dem Eintritt in die Ausstellungen können Ticketinhaber die Lange-Nacht-Busshuttles nutzen, den „Ideenzug“, ein Barkassen-Shuttle sowie den Alsterdampfer. Außerdem inkludiert der Eintrittspreis die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im HVV-Gebiet für beliebig viele Fahrten ab 16 Uhr am Veranstaltungstag bis 6 Uhr des Folgetags.

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Nachts ins Museum: Hier fahren die Lange-Nacht-Shuttles

Zu Ausstellungsorten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu später Stunde nur schwer erreichbar sind, fahren verschiedene Lange-Nacht-Shuttles. In Taktungen von zehn bis maximal 30 Minuten sind acht verschiedene Linien unterwegs von zentralen S- und U-Bahn-Stationen beispielsweise in Richtung Hoheluftbrücke (Linie 301), durch Altona (305), Bergedorf (307) oder zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme (308). Nähere Informationen gibt es auf der Veranstaltungswebsite.

Auf diesen Linien sind die Lange-Nacht-Shuttles am 27. April in Hamburg unterwegs.
Auf diesen Linien sind die Lange-Nacht-Shuttles am 27. April in Hamburg unterwegs. © SHMH | Museumsdienst Hamburg/SHMH

Der „Ideenzug“ der S-Bahn Hamburg fährt ersatzweise für die ursprünglich angekündigte historische S-Bahn zwischen S Altona und S Barmbek. Eine Barkasse pendelt zwischen dem Anleger Sandtorhöft und dem Deutschen Hafenmuseum beziehungsweise der Stiftung Hamburg Maritim, außerdem verkehrt ein Alsterdampfer zwischen Jungfernstieg und dem Museum der Arbeit in Barmbek.