Der Gala-Abend wurde vom „Sexiest Man Alive“ moderiert, vom australischen Schauspieler Hugh Jackman. Und er hatte eine Dramaturgie wie ein großes Film-Drama: David gegen Goliath – das war der Plot. Und wie es sich gehört, hat David am Ende den übermächtigen Gegner locker aus dem Feld geschlagen. Zehnmal nominiert, achtmal gewonnen: Mit Oscar geradezu überschüttet wurde in der Nacht zu Montag „Slumdog Millionaire“.

Hollywood. Der Gala-Abend wurde vom "Sexiest Man Alive" moderiert, vom australischen Schauspieler Hugh Jackman. Und er hatte eine Dramaturgie wie ein großes Film-Drama: David gegen Goliath das war der Plot. Und wie es sich gehört, hat David am Ende den übermächtigen Gegner locker aus dem Feld geschlagen. Zehnmal nominiert, achtmal gewonnen: Mit Oscar geradezu überschüttet wurde in der Nacht zu Montag "Slumdog Millionaire".

Danny Boyles britisches Kino-Drama über einen Jungen aus den Elendsvierteln von Mumbay, der in einer Quiz-Show die Chance seines Lebens bekommt und ergreift, ist der überragende Sieger bei der 81. Oscar-Verleihung im Kodak Theatre in Los Angeles. Bester Film, beste Regie, beste Kamera, beste Musik das ist ein großartiger Erfolg für den Film, dessen Produktionsbudget mit 15 Millionen Dollar mal eben so hoch war wie der Werbe-Etat für große Hollywood-Produktionen. "Slumdog Millionaire" ist einer von fünf Filmen, die in den vergangenen 50 Jahren den Preis als Bester Film gewonnen haben, ohne dass deren Schauspieler nominiert waren.

Der große Rivale "Der seltsame Fall des Benjamin Button", mit Brad Pitt, Cate Blanchett und Tilda Swinton hochrangig besetzt, war im Vorfeld der Verleihung als großer Favorit gehandelt worden in früheren Jahren standen nur "All about Eve" und "Titanic" vor dem Showdown der Preis-Gala mit je 14 Nominierungen besser da. Um so größer die Enttäuschung: Nur dreimal, und das in Nebenkategorien, ging die goldene Statue an die Verfilmung der Textvorlage von F. Scott Fitzgerald.

Immerhin die Textvorlage für einen weiteren Erfolg hat ein deutscher Autor geliefert: "Der Vorleser" stammt von Bernhard Schlink; den Oscar für die beste Hauptdarstellerin als KZ-Aufseherin in der Verfilmung von Stephen Daldry, konnte Kate Winslet entgegennehmen.

Als bester männlicher Darsteller wurde Sean Penn für seine Rolle in "Milk" ausgezeichnet er spielt darin einen schwulen Politiker. Penelope Cruz bekam den Oscar für die beste Nebendarstellerin für ihren temperamentvollen Auftritt in Woody Allens "Vicky Cristina Barcelona". Und der australische Schauspieler Heath Ledger wurde 13 Monate nach seinem Tod für die beste Nebenrolle geehrt. Er spielte den Bösewicht Joker im Batman-Film "The Dark Knight".

Ein Oscar geht nach Deutschland: Ihn bekam der deutsche Regisseur Jochen Alexander Freydank für seinen schon vielfach ausgezeichneten Kurzfilm "Spielzeugland", der in 14 Minuten die Lügen über die Nazi-Verbrechen thematisiert. Er beschreibt seine Produktionsbedingungen für das preisgekrönte Werk so: "Ich sage nur: drei Jahre betteln und fünf Tage drehen und keiner kriegt Geld."

Weniger glücklich war am Ende der langen Nacht die Crew des bis in die Endauswahl vorgestoßenen Spielfilms "Der Baader Meinhof Komplex", der in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Spielfilm" nominiert war Produzent Bernd Eichinger und Autor Stefan Aust mussten zusehen, wie der Auslands-Oscar an "Departures" aus Japan vergeben wurde. Leer ging auch der große deutsche Regisseur Werner Herzog, der mit "Encounters at the End of the World" für den besten Dokumentarfilm nominiert war.