Jerry Lewis (82) gilt als einer der größten Komiker des Kinos. In seiner über 60-jährigen Karriere hat der US- Schauspieler, Regisseur und Produzent Millionen und Abermillionen von Menschen zum Lachen gebracht. Doch die höchste Ehre der Branche, ein Oscar, blieb ihm bisher versagt. Nun wird er in der Oscar-Gala für sein humanitäres Engagement mit dem Jean-Hersholt-Preis geehrt.
Los Angeles. Jerry Lewis (82) gilt als einer der größten Komiker des Kinos. In seiner über 60-jährigen Karriere hat der US- Schauspieler, Regisseur und Produzent Millionen und Abermillionen von Menschen zum Lachen gebracht. Doch die höchste Ehre der Branche, ein Oscar, blieb ihm bisher versagt. Nun wird er in der Oscar-Gala für sein humanitäres Engagement mit dem Jean-Hersholt-Preis geehrt.
Dass der legendäre Grimassenschneider bei der Gala am 22. Februar überhaupt erscheinen kann, grenzt an ein Wunder. Er hatte schon Prostatakrebs, eine Magenblutung, einen Herzinfarkt, eine Bypass-Operation, eine Wirbelsäulenfraktur und eine schwere Lungenkrankheit. Jahrzehntelang war er tablettensüchtig und 1982 für 17 Sekunden klinisch tot.
Doch die Erfahrung mit den eigenen Krankheiten hat Jerry Lewis, den Sohn einer jüdischen Künstlerfamilie aus New Jersey, empfänglich gemacht für das Leid anderer. Als Vorsitzender der US-Gesellschaft für Muskeldystrophie (MDA) hat er die unglaubliche Summe von mehr als zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) für Menschen mit dem heimtückischen Muskelschwund gesammelt.
Seine enorme Popularität hat Lewis vor allem der Zusammenarbeit mit Dean Martin zu verdanken. Er hatte den neun Jahre älteren italienischen Schnulzensänger 1946 kennengelernt, als er als 20- jähriger Alleinunterhalter durch die Nachtclubs tingelte. Sie traten dann gemeinsam auf: Lewis als tollpatschiger Clown, der gutaussehende Martin in der Rolle des smarten Charmeurs. Die Show schlug ein. "Sie waren wie Rockstars, bevor es Rockstars gab", schrieb die "New York Times". Von 1949 bis 1956 entstanden 16 Filme, die Dean Martin und Jerry Lewis zum Komiker-Duo schlechthin machten. Nach zehn Jahren bricht die enge, aber zunehmend schwierige Beziehung auseinander.
Mit "Hallo, Page" führte Lewis 1960 erstmals Regie. Seine späteren Filme "Der verrückte Professor" (1963) und "Wo, bitte, geht's zur Front" (1970) gelten bis heute als komödiantische Meisterstücke. Seine erste dramatische Rolle spielte er 1981 an der Seite von Robert De Niro in Martin Scorseses "King of Comedy".
In den 70er Jahren konzentriert sich Lewis wieder mehr auf die Bühne. Noch um seinen 75. Geburtstag herum unterschreibt er einen 20- Jahres-Vertrag für Live-Shows in Las Vegas. "Mit 101 abzutreten, das wäre okay", sagte er einmal. Nach sechs Söhnen mit seiner ersten Frau will er seine Adoptivtochter Danielle (16) aus zweiter Ehe noch möglichst lange begleiten.