Ganze 14 Minuten reichen für eine der begehrten US-Trophäen. Der Film „Spielzeugland“ ist ein Minidrama über Lügen und Verschweigen in der Nazizeit. Jochen Alexander Freydank nahm seinen Oscar überglücklich entgegen.

Hollywood. Eine Überraschung war natürlich der Sieg von Jochen Alexander Freydank (40) in der Kategorie Kurzfilm. In "Spielzeugland" erzählt er in 14 Minuten über Lügen und Schuld in der Nazizeit im Jahr 1942.

Die Mutter erzählt ihrem Sohn, die Nachbarn, Familie Silberstein müssten ins "Spielzeugland" verreisen. Tatsächlich wird die Familie ins KZ deportiert. Der von der Mutter (Julia Jäger) verharmlosend gemeine Begriff klingt für den Jungen reizvoll. Er möchte auch dorthin. Beschämt weist sie seinen Wunsch zurück. Er macht sich trotzdem auf den Weg. Als die Mutter ihren Sohn etwas später sucht, in Panik auf die Straße rennt und einen Polizisten nach ihm fragt, fragt der zurück: "Jude?" Die Mutter verneint. "Da machen Sie sich mal keine Sorgen", antwortet der Uniformierte. "Wir haben nur Juden zum Bahnhof gebracht."

17 Preise hatte der Kurzfilm schon vorher bei anderen Festivals gewonnen. Trotzdem war der Regisseur noch aus dem Häuschen "Ich bin noch total durcheinander. Es ist schon eine totale Überraschung." Die Finanzierung sei schwierig gewesen. "Ich sage nur: Drei Jahre betteln und fünf Tage drehen, und keiner kriegt Geld", sagte er MDR-Info.