Sie muss kurz sein, möglichst einprägsam - und vor allem muss sie der Gefahr ausweichen, sich vor Millionen Zuschauern lächerlich zu machen. Die Dankesreden der Preisträger verleihen der Oscar-Gala ihren ganz besonderen Reiz - und locken so manchen Geehrten ins Fettnäpfchen.

Sie muss kurz sein, möglichst einprägsam - und vor allem muss sie der Gefahr ausweichen, sich vor Millionen Zuschauern lächerlich zu machen. Die Dankesreden der Preisträger verleihen der Oscar-Gala ihren ganz besonderen Reiz - und locken so manchen Geehrten ins Fettnäpfchen.

An guten Ratschlägen mangelt es nicht. Der Präsident der Oscar-Akademie, Sid Ganis, rät den Gewinnern: "Seien Sie kurz, seien Sie persönlich, und seien Sie ehrlich - und das bitte in 45 Sekunden." Der britische Moderator Ricky Gervais, Gastgeber der Emmy-Gala, bittet: "Bloß nicht heulen, das ist einfach albern. Es handelt sich doch nur um einen Preis."

Tränen fließen freilich auf jeder Oscar-Gala. Legendär ist der emotionale Auftritt von Halle Berry, die 2002 die erlaubte Redezeit um das Fünffache überschritt und Gott und der Welt dankte - unter anderem ihrem Rechtsanwalt. Für Parodisten war das ein gefundenes Fressen, ebenso wie die weithin verspottete Dankesrede von Sally Fields, die 1985 einen Hauch von Therapiesitzung in den Saal brachte: "Ich fühle es, jetzt liebt ihr mich!"

Riskant sind politische Andeutungen. Michael Moore wurde 2003 für seine Kritik am Irak-Krieg vom Galapublikum ausgebuht. Die Moderatorin der letztjährigen Gala, Ellen Degeneres, rät zu Nüchternheit: "Wenn Sie nichts Interessantes zu sagen haben, müssen Sie auch nichts erfinden."