Hamburg. Fischküche, Streetfood, Pizza to go: Etliche Restaurants und Imbisse wagen im Herzen von Winterhude einen Neuanfang.

  • Nach Überschwemmungen hatten viele Läden in der Winterhuder Ausgehmeile geschlossen
  • Nach Sanierungen stehen Wiedereröffnungen und neue Konzepte an
  • Diese Lokale haben sich am Mühlenkamp angesiedelt

Der Mühlenkamp hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der beliebtesten Ausgehmeilen in Hamburg entwickelt. Die Leute beginnen ihren Tag mit einem Frühstück beim Bäcker, treffen sich zum Kaffee und sitzen abends in den Restaurants bei Pizza, Pasta und Prosecco. Anschließend bietet sich so manche Bar noch für weitere Drinks an.

Doch derzeit ist der Andrang im Herzen Winterhudes etwas gebremst. Einige Fenster sind abgeklebt, auf etlichen Türen hängen Schilder mit Informationen über Nachmieter und Neueröffnungen.

Mühlenkamp
In dieser Häuserzeile am Mühlenkamp in Hamburg liegen etliche Restaurants, die jetzt wieder öffnen. Sie mussten wegen Überflutung saniert werden. © privat

Zum einen sind Läden geschlossen, weil sie während des Starkregens im Juni überflutet wurden und die Betreiber noch mit der Sanierung beschäftigt sind. Zum anderen stehen einige neue Lokale in den Startlöchern, um die attraktive, recht kaufkräftige Nachbarschaft als Kunden zu gewinnen.

Am Mühlenkamp in Hamburg: Etliche Restaurants eröffnen jetzt neu oder wieder

Zu den Läden, die im Sommer Opfer der Wassermassen geworden sind und nun wieder an den Start gehen, gehören das Liman Seafood Restaurant und der Hensel Burger. Mit Trocknungsgeräten und Lüftern in den Räumen haben die Mieter versucht, ihre oftmals im Souterrain gelegenen Räumlichkeiten wieder nutzbar zu machen. „Wir werden Ende November wieder öffnen“, sagt etwa Volker Hensel vom gleichnamigen Restaurant. 

Ein Mann und eine Frau, Gülay und Gürcan Aksoy, stehen in ihrem Restaurant Liman am Mühlenkamp in Hamburg. Hinter ihnen sieht man einen gedeckten Tisch.
Gülay und Gürcan Aksoy vom Restaurant Liman am Mühlenkamp: Auch bei ihnen hatten die Regenmassen für Schäden gesorgt. Bald öffnet das Fischlokal wieder. © Güksan Aksoy/Liman | schwarzweissmint

Er halte bei seinem Lokal an dem bewährten Konzept fest. Es gebe Bioland-Rindfleisch, „alles frisch und selbst gemacht“, sagt der gelernte Koch, der früher beim Fünfsternehotel Interconti in Hamburg gearbeitet hat und viel herumgekommen ist. Neben dem Hensel hat nach einer längeren Sanierung auch Mad about Juice, Anbieter von frischen Säften und Sandwiches, wieder eröffnet.

Bolle Pizza mit neuem Standort am Mühlenkamp: Besondere Pizza „to go“

Neu im Zentrum des Mühlenkamp-Viertels ist derweil Bolle Pizza. Der Imbiss bietet seit seiner Eröffnung Anfang November eine Art Showfenster, um den Kunden das Konzept dieses neuartigen Pizza-Sandwiches schmackhaft zu machen.

Eine große Scheibe ermöglicht den Blick auf eine Arbeitsfläche, wo der Teig vorbereitet und geformt wird. „Jede Bestellung wird frisch und individuell zubereitet“, sagt Geschäftsführer Martin Lohr. Nach fünf Minuten ist der Teigling dann fertig, etwa mit Käse oder Parmaschinken belegt. Die Teigtasche eignet sich bestens zum Aus-der-Hand-essen.

Fischlokal: Restaurant Liman bietet künftig auch Streetfood in der Bar an

Direkt gegenüber, beim Fischrestaurant Liman, stand zur Wiedereröffnung am 1. November eine leichte Konzeptänderung an. „Nach der langen Pause wegen Wasserschadens starten wir endlich wieder durch“, sagt Liman-Chef Gürcan Aksoy über sein Lokal, das vier Monate lang geschlossen war. Mittwochs serviert der neue Küchenchef künftig ein frisches Vier-Gänge-Menü für 49 Euro.

Das Restaurant Liman am Mühlenkamp öffnet am 1. November wieder seine Türen für Gäste (Archivbild).
Das Restaurant Liman am Mühlenkamp öffnet am 1. November wieder seine Türen für Gäste (Archivbild). © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Und auch für Liebhaber der Bar in dem stylischen Laden ändert sich einiges. Dort werde den Gästen fortan Streetfood angeboten, etwa Gambas auf Kartoffelpüree (14 Euro) oder Chili con Carne (12 Euro).

Lokale in Winterhude: Fat Potato zieht es mit Kumpir in die Ausgehmeile

Nur ein paar Schritte weiter steht eine Neueröffnung an. Geplant sei diese für Januar 2025, sagt Mert Sarioglu von Fat Potato. Der Imbiss wird die Gäste mit Kumpir, aber auch Kaffee und Kuchen versorgen. „Wir wollen damit unseren Kunden eine gesunde Alternative bieten und einen Ort zum Verweilen und Genießen sein“, sagt Sarioglu. „Uns ist aufgefallen, dass es am Mühlenkamp keine Kartoffeln gibt, mit coolen Toppings“, beschreibt der Gastronom das Umfeld. 

Fat Bro´s Mühlenkamp
Mert Sarioglu bringt die Imbisse Fat Bro‘s und Fat Potato an den Mühlenkamp in Hamburg. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Neben dem Fat Potato wollen die Betreiber am Mühlenkamp auch ihr bekanntes Konzept „Fat Bro‘s“ etablieren. Hier gibt es Köfte und Falafel wie bereits am Standort in der Harburger City.

„60 seconds to Napoli“ kommt in die beliebte Gegend am Hamburger Mühlenkamp

Auch die gehypte Kette „60 seconds to Napoli“ zieht ans nördliche Ende des Mühlenkamps. Derzeit wird auf dem Areal am Kanal noch gebaut, doch bald wird sich das Restaurant auf 500 Quadratmetern Fläche in der Nähe des Goldbekplatzes breit machen, es gibt 140 Plätze mit Wasserblick im Inneren und draußen noch mal Kapazitäten für 50 Personen.

Visualisierung
Das „60 seconds to Napoli“ eröffnet bald am nördlichen Ende des Mühlenkamps in Hamburg-Winterhude (Visualisierung). © 60 seconds to Napoli Dortmund GmbH | 60 seconds to Napoli Dortmund GmbH

Bisher ist „60 seconds to Napoli“ in der Hamburger City zu finden. Das Konzept passe „bestens in den Szenstadtteil“, hatten die Betreiber zu den Plänen in Winterhude mitgeteilt. Die Eröffnung ist für Februar 2025 geplant.

Attraktive Restaurants locken die Gäste an den Mühlenkamp in Hamburg

Mit der Ansiedlung entwickelt sich der Goldbekplatz derweil zu einem weiteren Hotspot für Genießer in Hamburg. Denn erst kürzlich haben hier der höherpreisige Vietnamese Menmo, das Café Ivory und das Bistro Vibes eröffnet.

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Zugleich sind auch am südlichen Ende des Mühlenkamps mit dem stylischen Koreaner Chingu und der Kaffeebar Public Coffee Roasters kürzlich ebenfalls zwei neue Gastronomen an den Start gegangen.