Hamburg. Drei neue Lokale haben im beliebten Hamburger Ausgeh-Viertel eröffnet. Auf großen Terrassen der Locations kommt legeres Feeling auf.

  • Drei Hamburger Gastronomen eröffnen Lokae in Winterhude.
  • Asiatisches Essen, Kaffee, Kunst und eine Bar mit Urlaubs-Feeling gibt es bald rund um den Goldbekplatz.
  • Junge Unternehmer stecken hinter den Neueröffnungen.

Der Goldbekplatz in Winterhude: Mit seinen alten Bäumen, dem idyllischen Kanal und dem beliebten Wochenmarkt zählt er zu den attraktivsten Orten in Hamburg. Nun punktet die Gegend auch noch mit Neuzugängen in Sachen Kulinarik.

Gastro-Perlen in Winterhude dürften Mühlenkamp-Nachbarn überraschen

Nachdem im Frühjahr das Salut am Moorfurthweg und in direkter Wasserlage eröffnet hat, haben sich rund um den Spielplatz jüngst drei junge Gastronomen angesiedelt: Die Kiosk-Bar Ivory, das Restaurant Menmo und das Bistro Vibes sind neu in dem Viertel gestartet – und jeder Betreiber setzt auf etwas ganz Besonderes.

Selbst die gastronomisch recht verwöhnten Nachbarn – schließlich ist der nahe Mühlenkamp als Ausgehmeile überregional bekannt – dürften hier noch so manche Überraschung erleben. Die neuen Gastgeber in der Übersicht:

Restaurant Menmo in Winterhude: Fermentieren sorgt für intensive Aromen

Menmo
Das Restaurant Menmo am Hamburger Mühlenkamp bietet den Gästen asiatische Spezialitäten – und besondere Aromen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Im Menmo, ein Restaurant für gehobene Küche mit vietnamesischem Touch, fallen sofort die großen Glasbehälter ins Auge. Sie stehen wie Deko-Objekte in dem stylischen Asia-Restaurant, haben aber auch einen praktischen Nutzen. Denn Inhaber Phuc Cao setzt aufs Fermentieren, um Saucen zu aromatisieren und den typischen Umami-Geschmack zu kreieren.

In den Gläsern nimmt das Haltbarmachen von Lebensmitteln mithilfe von Gärung ihren Lauf – eine Technik, die bei Spitzenrestaurants wie dem Noma in Kopenhagen schon länger die Geschmacksknospen erfreut. Kombucha, milchsauer eingelegtes Gemüse oder lactofermentierter Fisch stehen auch im Menmo in der Vitrine – und auf der Speisekarte. Immerhin hat Phuc Cao beim Hamburger Sterne-Restaurant Piment sein Handwerk gelernt.

Menmo
Lily Nguyen im Restaurant Menmo am Mühlenkamp. Auf dem Tablett hat sie Flaschen mit selbst gemachtem Kombucha: Fermentieren steht in dem neuen Lokal hoch im Kurs. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Winterhude: Standort für Restaurant am Mühlenkamp – „ein Glücksfall“

Durch einen Zufall fand er nun den Traum-Standort mit großer Terrasse am Goldbekplatz. „Wir haben die Vorgänger gefragt, ob sie sich vielleicht verändern wollen“, sagt seine Frau Lily Nguyen. Und tatsächlich, die beiden Betreiber des Lokals Stammtisch, die hier zuvor die Gäste empfingen, gehen nach Sylt und wagen dort am 1. Januar einen Neuanfang.

„Für uns ist das ein Glücksfall“, schwärmt Lily Nguyen, die für die Weine und den Service verantwortlich ist. Die studierte Finanzwirtschaftlerin serviert Vorspeisen wie Lachs-Sashimi und Tatar, dazu eine ein Jahr gereifte Sojasauce (14 Euro); anschließend gibt es etwa Dry Aged Challans Entenbrust mit Bergpfeffer, Gurke und Koriander (28 Euro).

Menmo, Mühlenkamp 54, Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 11.30 bis 0 Uhr.

Vibes: Neue Bar am Goldbekplatz – schickes Ambiente mit Kunst an den Wänden

Asif Kawa hat der früheren Gießerei am Goldbekplatz ein schickes Ambiente verpasst. In Eigenarbeit hat der studierte Biologe die Räume des Vibes gestaltet, die kühle Industrieoptik durch wechselnde Bilder an den Wänden aus Backstein ergänzt. Künstler können ihre Werke hier kostenlos ausstellen.

Dem 35-Jährigen ist wichtig, dass die Leute in seiner Bar miteinander ins Gespräch kommen. „Wenn die Gäste nur aufs Handy starren, wenn sie hier essen, spreche ich sie auch schon mal darauf an“, sagt der Kawa und lächelt. Auch die offene Küche und eine Theke inmitten des Bistros stehen für diese Philosophie. Die Gerichte sind vegetarisch – mit Ausnahme des Lachsbrots (13,90 Euro). Viele internationale Spezialitäten stehen auf der Karte, etwa Shakshuka (10,90 Euro) oder Antipasti (12,90 Euro).

Restaurant Vibes
Asif Kawa in seiner neuen Bistro-Bar Vibes am Goldbekplatz. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Draußen stehen Liegestühle auf der Terrasse. „Für das Urlaubsfeeling“, sagt Asif Kawa, der mit seinem Vibes den Standort des einstigen Public Coffee Roasters übernommen hat.

Vibes, Goldbekplatz 1, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 21 Uhr, am Wochenende 8 bis 23 Uhr.

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Ivory: Legeres Café mit großer Terrasse am Spielplatz

Neslihan Kalkan wuselt in der kleinen Küche ihres Cafés Ivory, greift Backbleche und Tabletts. Selbst gebackene Kuchen (3,90 Euro), Cappuccino (3,70 Euro), aber auch frischen Ingwertee mit Zitrone (5,20 Euro) serviert die gebürtige Aachenerin seit Kurzem in ihrem neuen Lokal am Goldbekplatz.

Dutzende Tische hat sie direkt neben dem Spielplatz aufgestellt und so einen gemütlichen Ort zum Abschalten nach dem Markt- oder Einkaufstrubel in dem Viertel geschaffen. In dem Häuschen, das zu den rund 125 öffentlichen Toilettenanlagen gehört, bereitet ihr Team aber auch kleine Gerichte wie Panini oder Bowls zum Brunch oder Lunch zu.

Cafe Ivory
Neslihan Kalkan ist Betreiberin des Cafés Ivory am Goldbekplatz. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Die Nachbarn nehmen das Angebot gerne an, immerhin haben sie hier schon immer einen Treffpunkt gehabt, bis das ehemalige Marktcafé im Dezember 2022 überraschend geschlossen wurde.

Ivory, Goldbekplatz 5, Öffnungszeiten: Sonntag bis Mittwoch 9 bis 18 Uhr, Donnerstag bis Sonnabend 9 bis 19 Uhr.