Hamburg. Ob koreanisches Barbecue, Bali-Feeling oder Fermentiertes aus Vietnam: Die Fernost-Küche bietet in Hamburger Lokalen viel Neues.

Früher gab es China-Restaurants und China-Restaurants. Die Auswahl asiatischer Gerichte beschränkte sich in Deutschland meist auf Hähnchen süß-sauer und Frühlingsrolle. Heute sind es meist die vietnamesischen, japanischen und thailändischen Lokale, die in Hamburg fast an jeder Ecke mit Currys oder Wok-Nudeln die Kunden locken. Aber über diese neuen Klassiker hinaus bietet Hamburg etliche Überraschungen in Sachen Feines aus Fernost.

Das Abendblatt stellt einige (neue) Restaurants mit besonderen Spezialitäten vor.

Restaurant in Hamburg: Menmo in Winterhude bietet Fermentiertes aus Vietnam

Im Menmo, einem Restaurant für Köstlichkeiten mit vietnamesischem Touch, setzt Inhaber Phuc Cao aufs Fermentieren, um Saucen zu aromatisieren und den typischen Umami-Geschmack zu kreieren. Kombucha, milchsauer eingelegtes Gemüse oder lactofermentierter Fisch stehen im Menmo in einer Vitrine – und auf der Speisekarte.

Menmo
Das Restaurant Menmo am Mühlenkamp: Innen lockt ein schickes Interieur, draußen eine große Terrasse. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Austernpilz-Tempura mit Malzessig, Thính (gerösteter Reis) und Zitronenverbene (12 Euro) oder Dry Aged Challans Entenbrust mit vietnamesischem Bergpfeffer, Kartoffel Pavé, Salat und eingelegtem Sommergemüse (28 Euro) bieten spannende Einblicke in den Kochtrend, der die gehobene Küche bereichert. Immerhin hat Phuc Cao im Hamburger Sterne-Restaurant Piment sein Handwerk gelernt.

Menmo, Mühlenkamp 54, Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 11.30 bis 0 Uhr

Restaurant Chingu: Auf St. Pauli und in Winterhude gibt es koreanisches Barbecue

Besonders sind beim Koreaner Chingu auf dem Kiez nicht nur die Speisen, sondern auch das Interieur: Das Restaurant auf St. Pauli versetzt die Gäste prompt nach Fernost, es ist knallbunt gestrichen, mit Neonröhren an den Wänden, großformatigen Fotos vom koreanischen Straßenleben und Bildschirmen, auf denen K-Pop läuft.

Modernes Interieur mit knalligen Farben: Im Restaurant Chingu auf St. Pauli gibt es typisch koreanische Speisen.
Modernes Interieur mit knalligen Farben: Im Restaurant Chingu auf St. Pauli gibt es typisch koreanische Speisen. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Die Gäste, die Lust auf selber bruzzeln haben, wählen das koeranische Barbecue und bekommen den Grill, die Zutaten und einige Saucen auf den Tisch. Dann geht es ums Detail: Die Hitze, die Garzeit und das beigefügte Fett müssen im Auge behalten werden, bis Gemüse und Fleisch herrlich duften. Das Ganze ist vergnüglich und sehr lecker.

Auch wenn das Grillen an sich schon ein Erlebnis bietet, verspricht das Chingu noch weitere Möglichkeiten, den Abend fernab von Langeweile zu verbringen. Im Untergeschoss lockt ein Karaoke-Keller nach dem Genuss von selbst gegarten Spezialitäten auch Fans von selbst gesungenen Liedern. Neben dem Standort auf St. Pauli hat Chingu auch ein Restaurant in Winterhude eröffnet, am Mühlenkamp.

Chingu, Hein-Hoyer-Straße 3, St. Pauli, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 12 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr, Freitag und Sonnabend 12 bis 23 Uhr, Sonntag 15 bis 22 Uhr

Neu in Hohenfelde: Indonesisches Restaurant Deli Indo bringt Bali-Feeling nach Hamburg

Nasi Goreng und Saté-Spieße, aber noch viel mehr als diese Klassiker der indonesischen Küche finden Liebhaber der asiatischen Aromen seit Kurzem an der Außenalster: Das neue Restaurant Deli Indo serviert etwa Hühnchen mit hausgemachter Chilisoße, Spezialitäten mit Zitronengras, Knoblauch oder Erdnüssen und exotische Drinks wie Litschi-Eistee.

Die Betreiber Liana Chandra und Denny Trinugroho in ihrem neuen indonesischen Restaurant Deli Indo an der Alster in Hamburg.
Die Betreiber Liana Chandra und Denny Trinugroho in ihrem neuen indonesischen Restaurant Deli Indo an der Alster in Hamburg. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Das Land mit seinen Tausenden Vulkaninseln bietet eine große Vielfalt, und selbst die beiden Betreiber des Lokals, Liana Chandra und Denny Trinugroho, sind da zuweilen etwas überfordert: „Man kommt auf eine andere Insel, und schon sind Dialekt, Sprache und das Essen wieder komplett anders“, sagt Liana Chandra. Die studierte Designerin hat das Lokal an der Hohenfelder Bucht auch selber gestylt, mit einem großem Deko-Elefanten, einem Vintage-Kiosk und viel Holz.

Deli Indo, Barcastraße 8, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 17 bis 21 Uhr, Sonnabend 15 bis 22 Uhr, Sonntag 15 bis 21 Uhr. Reservierung erwünscht

Asiatisch essen in Hamburg: Izakaya by Dokuwa ist eine japanische Bar im Karoviertel

Im Izakaya by Dokuwa geht es – typisch japanisch – etwas eng zu: In der überschaubaren Bar mit nur einem Tresen gibt es kleine und große Speisen. Wechselnde Gerichte der japanischen Küche werden hier im Karoviertel immer aktuell an die Wand geschrieben, das beliebte vegane Fried-Chicken ist ein Dauerbrenner.

Japanese Tachinomi Bar and Food
Das Bar-Restaurant Izakaya by Dokuwa im Hamburger Karoviertel ist sehr klein. Die Kommunikation zwischen den Gästen steht neben der Küche im Vordergrund. Witzig: Die wechselnden Speisen stehen an der Wand. © IZAKAYA BY DOKUWA | IZAKAYA BY DOKUWA

Es gibt auch Fusion-Küche, etwa ein Tatar vom Rind auf eher koreanische Art: mit Eigelb, Miso-Paste und Sesam-Öl.

Izakaya by Dokuwa, Karolinenstraße 18, Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag von 18 bis 23 Uhr, Freitag und Sonnabend bis 1 Uhr

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