In welchem Alter ist bei Kleinkindern welche Impfung fällig? Gegen welche Krankheit muss man eigentlich impfen? Gibt man die Wirkstoffe am besten...

In welchem Alter ist bei Kleinkindern welche Impfung fällig? Gegen welche Krankheit muss man eigentlich impfen? Gibt man die Wirkstoffe am besten einzeln oder in mehreren Kombi-Dosen? Wann stehen die regelmäßigen Untersuchungen bei Babys an? Wie weit im Voraus muss man sich anmelden? Wer das alles richtig machen und zum Wohl seines Kindes umfassend beraten werden will, ist schnell überfordert.

Genau diesen Fall haben wir nachempfunden. Anruf unter der Behörden-Rufnummer 115. Montagvormittag, 11.17 Uhr. Nach vier Minuten Wohlfühl-Melodien und dem Abspielen von PR-Profis ausgedachten Säuseltexten ("115...Wir lieben Fragen..") entnervtes Auflegen. Vielleicht wäre es sinnvoller, statt der Musik die eventuelle Wartezeit anzusagen. Zweiter Anruf um 11.33 Uhr. Diesmal läuft es besser, nach nur zweimaligem Klingeln meldet sich eine junge Frau. "Wie kann ich Ihnen helfen?" Kurze Schilderung des Anliegens. "Ich bin überfordert mit den nötigen Impfungen und den anstehenden kinderärztlichen Untersuchungen bei meinem kleinen Kind. Wer kann mir denn helfen?" Jetzt erkundigt sich die freundliche Sachbearbeiterin nach dem Stadtteil und der genauen Anschrift. Sogar die Hausnummer will sie wissen. Das macht mich stutzig. Ich fühle mich ausgehorcht - wie ein gläserner Bürger. "Warum möchten Sie das denn alles wissen?" "Nur so kann ich herausfinden, welche Sachbearbeiterin für Sie zuständig ist." Also gut. Die 115-Mitarbeiterin verweist mich an den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des Bezirksamts Wandsbek, das für mich zuständig ist. Sie verbindet. Einmal. Niemand nimmt ab. Ein zweites Mal. Das gleiche Spiel. Ein drittes Mal. Wieder ohne Erfolg. Dann meldet sich die Frau erneut. "Tut mir leid, aber die Dame ist heute nicht im Haus. Reicht es ihnen auch, wenn Sie die Auskunft morgen bekommen?" Immerhin bietet sie mir die E-Mail-Adresse, Faxnummer, die Durchwahl und die Nummer des Geschäftszimmers an. Doch damit bin ich nicht einverstanden. Ich setze noch einmal nach, spreche zum wiederholten Mal von meiner Überforderung. "Ach so. Einen Moment bitte." Nach wenigen Augenblicken meldet sie sich wieder. "Ich habe mit meiner Vorgesetzten gesprochen. Sie hat mir das Elterntelefon zur raschen Hilfe genannt."

Umgehend folgt die Rufnummer des für mich am günstigsten zu erreichenden Elterntelefons, samt Sprechzeiten. "...heute von 17.30 bis 18.30 Uhr. Ansonsten erst wieder am Donnerstag. Also rufen Sie am besten gleich nachher an." Ja, das mache ich! 17.30 Uhr. Anruf beim Elterntelefon. Besetzt. Dann komme ich endlich durch. Die Dame am Telefon klingt gehetzt, sie gibt gerade einen Kursus. Die eigentliche Beraterin ist erkrankt. "Können wir morgen zurückrufen?" Auf mein Nein reagiert sie nett, und erklärt mir das Prozedere. Ich soll mich an die Mütterberatung wenden, montags und freitags wird mir von 9.30 bis 11.30 Uhr geholfen. Das ist mir aber zu lange hin. "Versuchen Sie es einfach morgen", wimmelt mich die Frau ab.