Schon seit Freitag steigt die Party mit Musik und Heißgetränken. Die Behörde: “Massen-ansammlungen meiden und Absperrungen fernbleiben“.
Hamburg. Tausende Menschen hat es schon am Freitag aufs Eis gezogen - den widrigen Bedingungen zum Trotz. Obgleich der Wind eisig weht und einem die Schneeflocken nur so ins Gesicht peitschen.
Das lässt erahnen, was am Wochenende auf der zugefrorenen Alster los sein wird - auch wenn die Stadt das offizielle Alstereisvergnügen abgesagt hat. "Die Leute werden trotzdem kommen", sagt Student Alex Nazarenus (23). "Dafür braucht man keine Fressbuden." Der heftige Schneefall am Freitag lieferte einen Vorgeschmack auf das Wetter, das am Wochenende Eisfans doch noch die Lust auf eine Alstertour vergällen könnte. Schon am Nachmittag lag das Eis unter einer dicken Schneeschicht.
Was Kinder frohlocken lässt, bringt Schlittschuhläufer zum Verzweifeln: "Das ist nicht so toll, da geht eine Menge Speed weg", sagt Stefan Warnholtz (28). Trotzdem flitzt er auf Kufen übers Eis - und schiebt dabei sogar noch einen Kinderwagen, aus dem Söhnchen Michel (15 Monate) neugierig herauslugt.
Mancherorts erinnert das Spektakel an eine gigantische Party mit Musik, Alkohol und vielen gut gelaunten Menschen. Dancefloor-Hits und Oldies dröhnen aus den Boxen eines Glühweinstandes, vor dem sich durstige und durchgefrorene Menschen scharen. Philipp Redeker hat alle Hände voll zu tun, dem Run auf die Heißgetränke Herr zu werden. Seit 11 Uhr schenkt der 23-Jährige Glühwein aus. Bis 17 Uhr, sagt er, habe er rund 300 Liter verkauft - also allein 50 Liter pro Stunde an seinem Stand. Ähnlich viel hat offenbar sein Nachbar Marco Seelig verkauft: "Es läuft einfach bombastisch", sagt er. Am heutigen Sonnabend sollen noch acht Stände dazukommen - zehn Glühweinstand-Lizenzen hatte die Stadt insgesamt vergeben. Seelig durfte sich den Stellplatz für seinen Stand sogar aussuchen. Er war der erste, der am Donnerstag im Bezirksamt Mitte eine Lizenz ergattert hatte.
Weiterhn gilt: Wer das Eis betritt, tut dies auf eigenes Risiko. Die Umweltbehörde warnt: "Massenansammlungen vermeiden, unbedingt die Absperrungen beachten und ihnen fernbleiben. Gefährlich sind vor allem Brückenbereiche und Ufer im Bereich von Einleitstellen sowie unter überhängenden Bäumen."