Ihr großes Plus ist ihr ausgeglichenes Wesen. “Ich bin eher ein ruhiger, unaufgeregter Typ“, sagte Senada Alijagic. Deshalb war die 19-jährige...

Ihr großes Plus ist ihr ausgeglichenes Wesen. "Ich bin eher ein ruhiger, unaufgeregter Typ", sagte Senada Alijagic. Deshalb war die 19-jährige Auszubildende zur Restaurantfachfrau auch nicht übermäßig nervös, als sie am Freitagabend im Rathaus beim Matthiae-Mahl als Ratsdienerin antreten durfte.

"Wichtig ist für mich, konzentriert zu arbeiten", sagte die Pinnebergerin, die noch bei ihrer Mutter Muharema lebt. "Sonst passieren leicht Fehler." Doch natürlich, der Bundeskanzlerin persönlich zu begegnen sei schon etwas ganz Besonderes. "Ich würde ihr sehr gern die Hand schütteln", sagte die junge Frau, die an der Ganztagsschule St. Pauli ihre mittlere Reife absolviert hat und eher durch Zufall zu der besonderen Lehrstelle im Rathaus kam. "Ich hatte großes Glück, als mir die Arbeitsvermittlung davon erzählte. Es war das erste Mal, dass überhaupt Lehrlinge eingestellt wurden."

Vor dem Matthiae-Mahl hieß es für Senada Alijagic, alles schön zu machen für das große Ereignis: Teller und Bestecke polieren, die kostbaren Tafelaufsätze putzen und die lang gestreckten Festtafeln eindecken. "Das ist nicht die spannendste Aufgabe, gehört aber einfach dazu", sagte die Bosnierin, die in Hamburg geboren wurde.

Wenn sie nicht an ihrem Arbeitsplatz ist, geht die Auszubildende gern essen. "Am liebsten indisch oder afghanisch." Oder sie kocht zusammen mit ihrer Mutter. "Dann gibt es Pasta oder Pizza." So bereitet sich Senada auf ihren großen Traum vor: "Ich hätte eines Tages gern ein eigenes Restaurant."