Wenn der Hamburger Senat zum Festmahl lädt, ist das eine Ehre. Die Gäste verhalten sich entsprechend, Manieren und gutes Benehmen sind in einem so...

Wenn der Hamburger Senat zum Festmahl lädt, ist das eine Ehre. Die Gäste verhalten sich entsprechend, Manieren und gutes Benehmen sind in einem so ausgewählten Kreis das A und O. Was bei Anlässen wie diesen in puncto Etikette zu beachten ist, weiß Imme Vogelsang (52), Imagetrainerin und Beiratsmitglied bei ETI (Etikette Trainer International):

Wenn nicht ausdrücklich verlangt, wird kein Smoking getragen. Festliche Abendgarderobe ist laut Imme Vogelsang kein offizieller Dresscode, sie empfiehlt: Für ihn ein dunkler Anzug, weißes Hemd mit Klappmanschette, Krawatte. Für sie: schwarzes Etuikleid, gern mit Jacke à la Audrey Hepburn oder eleganter dunkler Hosenanzug.

Wenn Gastgeber und Ehrengäste sich setzen, dürfen das auch die anderen Gäste.

Serviette auf den Schoß, sobald Brot oder der erste Gang gereicht werden. Der Teller steht immer links. Keine Stulle schmieren und abbeißen, sondern das Brot in Stücke brechen und einzeln bestreichen.

Bis auf Knödel darf alles mit dem Messer geschnitten werden.

Man muss nicht aufessen, sollte aber jeden Gang probieren. Auf Allergien darf man das Personal leise hinweisen.

Beim Zuprosten das Weinglas am Stil halten. Nicht die Gläser anstoßen. Zunicken und in die Augen sehen. "Prost!" sagt man nur im Bierzelt.

Für den WC-Gang Pausen zwischen den Gängen nutzen. Sich höflich entschuldigen, der Herr hilft der Dame rechts von sich beim Aufstehen und Hinsetzen.

Wenn ein Gang beendet ist, Gabel und Messer mit den Griffen rechts auf fünf Uhr auf dem Teller ablegen.

Gute Smalltalk-Themen sind Reisen, der Wohnort, Wetter, Hobbys wie Sport oder Kunst. Vorsicht bei Themen wie Politik und Religion. Tabu sind Krankheiten, Tod und Unappetitliches.

Verlassen Sie das Fest erst, wenn der Ehrengast gegangen ist. Idealerweise nach dem Digestif.