Meinerzhagen. Beim Auto-, Luft- und Raumfahrtzulieferer Otto Fuchs in Meinerzhagen übernehmen überraschend drei Manager vom Fensterhersteller Schüco.

An der Spitze des Sauerländer Konzerns Otto Fuchs KG gibt es einen überraschenden Personalwechsel. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Knötgen, hat das Unternehmen zu Beginn dieser Woche verlassen. Knötgen war erst im Januar 2022 vom Maschinenbauunternehmen Putzmeister aus Süddeutschland nach Meinerzhagen zu Otto Fuchs gewechselt und dort persönlich haftender Gesellschafter und Konzernchef geworden. Der Manager ist nun abgelöst worden von Andreas Engelhardt, der in dieser Funktion bereits als Chef der Otto Fuchs Beteiligungen KG und der Schüco International KG tätig ist.

Andreas Engelhardt (li.) übernimmt die Chefposition bei der Otto Fuchs KG.
Andreas Engelhardt (li.) übernimmt die Chefposition bei der Otto Fuchs KG. © WP | dormakaba

Otto Fuchs fertigt unter anderem Teile für den Automobilbau sowie für die Luft- und Raumfahrt. Bekanntestes Produkt dürfte die legendäre Fuchs-Felge für den Porsche 911 sein. Der bekannte Fenster- und Türenhersteller Schüco aus Bielefeld wurde bereits Mitte der 1960er Jahre von den Sauerländern übernommen.

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Am Stammsitz von Otto Fuchs hatte es im Februar dieses Jahres erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Warnstreik der Belegschaft gegeben. Hintergrund war die hohe Unzufriedenheit der Belegschaft mit dem Management und dem Abbau von Arbeitsplätzen im Automotivebereich und der Verlagerung in Werke nach Ungarn und China.

Walter Stadlbauer neuer Chef in Meinerzhagen

In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es - wie nicht unüblich -, die Vertragsauflösung zwischen Otto Fuchs und Martin Knötgen sei im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt. Die Formulierung, „mit Andreas Engelhardt, Walter Stadlbauer und Philipp Neuhaus wird die Verantwortung an ein erfahrenes Managementteam übergeben, das die Otto Fuchs Gruppe zukunftsgerecht ausrichten wird“, lässt allerdings Unzufriedenheit mit Knötgens Arbeit erkennen. Die neue Konzernführung wird das bei Otto Fuchs „Mission One“ genannte Restrukturierungsprogramm weiterführen. Das operative Geschäft am Stammsitz im Sauerland werde vom Schüco-Manager Walter Stadlbauer übernommen. Mit Philipp Neuhaus soll die finanzielle Verantwortung als Finanzvorstand für den gesamten Konzern ebenfalls bei einem Mann von Schüco aus Bielefeld liegen.