Bad Berleburg. Während einige der Mieter noch immer mit kalten Heizungen kämpfen, zeigen sich an anderen Stellen erste Hoffnungsschimmer.
Erst vor wenigen Tagen machten erneut Bilder von hohen Müllbergen im Berliner Viertel schnell die Runde. Tag für Tag wurden die Berge immer größer - nun soll damit Schluss sein. Wie die Stadt Bad Berleburg auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, arbeite man gemeinsam mit dem neuen Eigentümer an „Ansätzen für eine dauerhafte Lösung“. Das würden sich auch viele der Bewohner der Mietobjekte wünschen, hatten sie mit dem ehemaligen Eigentümer oftmals negative Erfahrungen machen müssen. Wendet sich nun doch alles zum Guten?
Renovierungsarbeiten laufen
Wie ein Mieter - der anonym bleiben will - der Berliner Straße nun auf Nachfrage berichtet, gehe es in den Wohnungen allmählich voran. „Da passiert derzeit schon einiges“, sagt er mit Blick auf die Renovierungsarbeiten. Ein Zeichen, dass ihn hoffen lässt. „Wir sind froh, dass hier endlich etwas passiert.“ In der Vergangenheit hatten die Mieter der Wohnblöcke viele negative Erfahrungen mit dem ehemaligen Eigentümer - der Plan B Private Capital GmbH mit Sitz in Limburg an der Lahn - gesammelt. Ihre Hoffnung liegt nun beim neuen Eigentümer, Jakob Nowakowski, der die Objekte bereits Mitte November übernommen hatte. Ein Eigentümer, mit dem auch die Stadt Bad Berleburg nach eigenen Aussagen im „stetigen Kontakt“ stehe, wie die Abteilung Sicherheit und Ordnung mitteilt. „Wir stehen weiterhin in Kontakt mit dem neuen Eigentümer und auch mit dem neuen Hausmeister, der stets bemüht ist, hier Ordnung zu halten“, so die Verwaltung. Das Problem als solches resultiere aus der Vergangenheit, heißt es.
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Ein Problem, das sicher auch aus der Vergangenheit resultiert, ist das Heizungsthema. Während viele der Heizungen laut Aussagen einiger Mieter wieder einwandfrei funktionieren, gibt es bei einigen Mietern in der Brandenburger Straße 2 weiterhin Probleme. „Ab 20 Uhr ist die Heizung kalt“, sagt Klaudia Horchler und zeigt dabei eine Anzeige, die bei ihr daheim in der Wohnung hängt. Und die zeigt 9,9 Grad und eine Raumfeuchtigkeit von 76 Prozent. „Durch die hohe Luftfeuchtigkeit hat sich in der Wohnung Schimmel angesammelt und der wird immer schlimmer“, berichtet sie. Und damit nicht genug: „Der Aufzug geht noch immer nicht und im Treppenhaus geht kein Licht. Erst kürzlich bin ich dort hingefallen“, sagt die Mieterin, die bereits Konsequenzen gezogen hat. Doch: „Sie akzeptieren die Mietminderung nicht. Es heißt, der Aufzug sei nicht Bestandteil des Mietvertrags.“ Die Mieterin ist verzweifelt, hat sich gemeinsam mit ihrem Nachbarn Hilfe bei der Rechtschutzversicherung gesucht - bislang ohne Erfolg. Und auch ihr Nachbar ist verzweifelt, hofft, dass endlich eine Besserung in Sicht ist. „Mein Nachbar konnte wochenlang nicht das Haus verlassen, da es viel zu glatt ist auf den Stufen.“ Auch er berichtet von einer kalten Heizung in den Abendstunden. Ein Problem, das nun behoben werden soll, wie die Redaktion jetzt erfuhr. Für die Bewohner wäre es wünschenswert.
Rechtsstreit um Heizkosten
Apropos Heizung: Da gab es vor dem Verkauf der Objekte immer wieder Probleme, nachdem der frühere Eigentümer - die Plan B Private Capital GmbH - den Zahlungsaufforderungen des Wärmeversorgers nicht nachgekommen war. Zuletzt berichtete der Wärmeversorger Getec im November 2023, dass man sich in einem Rechtsstreit mit der Plan B Capital GmbH „bezüglich der offenen Forderungen“ befinde. Über eventuelle Neuigkeiten hierzu möchte sich der Wärmeversorger in den kommenden Tagen äußern.
Die Redaktion verfolgt die aktuellen Geschehnisse im Berliner Viertel weiter.