Bad Berleburg. Während die Mieter vor der kalten Jahreszeit erneut um warmes Wasser bangen, sollen die Objekte bereits verkauft worden sein.
Die Nachrichten rund um die Mehrfamilienhäuser im Berliner Viertel in Bad Berleburg überschlagen sich derzeit. Während die Gerüchte um einen Verkauf der Objekte der Plan B Private Capital GmbH mit Sitz in Limburg an der Lahn schnell die Runde machen, bangen die Mieter erneut um ihr warmes Wasser. Die Redaktion wollte wissen: Stimmt es, dass die Objekte verkauft wurden? Und wie steht es um die Wärmeversorgung?
Seit Monaten schon leben die Mieter der Wohnblöcke in der Brandenburger Straße, der Bernauer Straße und der Berliner Straße in Sorge. Die Müllberge vor den Gebäuden werden immer mehr, ebenso der Schimmel in einigen Wohnungen. „Ich kann nicht mehr“, sagt Katja Golpon. Die Bad Berleburgerin lebt bereits seit 14 Jahren in ihrer Wohnung im Berliner Viertel. Immer wieder hat sie mit Schimmel in der Wohnung zu kämpfen. Den Eigentümer hat sie bereits mehrfach versucht zu erreichen – ohne Erfolg. Ein Zustand, der sich bereits über eine lange Zeit hinwegzieht. „Und das geht an die Psyche.“
Für Katja Golpon gibt es mittlerweile nur noch eine Lösung: Ausziehen. „Doch es ist nicht leicht, hier eine neue Wohnung zu finden.“ Ein Problem, das uns auch eine Mieterin der Brandenburger Straße 2 vor einiger Zeit berichtete. Dort zeigt sich ein ähnliches Bild: Müllberge, Schimmel und ein Aufzug, der seit Monaten bereits außer Betrieb ist. Und noch etwas verbindet die Gebäude derzeit: ein Aushang. Dort wird den Mietern seitens des Wärmeversorgers mitgeteilt, dass zum 2. Oktober die Wärmezufuhr eingestellt wird, sollte „keine Lösung mit Ziel der Rückführung aller Außenstände des Vermieters unserem Unternehmen gegenüber sowie der Gewährleistung zukünftig ordnungsgemäßer Zahlungen erzielt werden können“. Für die Mieter ein erneuter Schock, „zumal es jetzt immer kälter wird“.
Stadt setzt sich für Bewohner ein
Damit die Bewohner bald nicht im Kalten sitzen, setzt sich die Stadt Bad Berleburg weiterhin für eine Lösung ein. „Es laufen nach wie vor Gespräche mit dem Wärmeversorger und dem Eigentümer. Eine Lösung unter Beteiligung der Stadtverwaltung wird aktuell unter juristischer Begleitung einer Fachanwältin für Verwaltungsrecht erarbeitet“, teilt die Abteilung Sicherheit und Ordnung auf Nachfrage mit. Erst vor Kurzem fand ein Besuch vor Ort statt. „Die Sachverhaltsermittlungen laufen, sodass noch keine finalen Ergebnisse vorliegen. Davon sind dann auch die nächsten Schritte abhängig.“
Was den Verkauf der Objekte betrifft, so wurde dies der Stadt bislang nicht gemeldet. „Erkenntnisse darüber liegen uns entsprechend nicht vor.“ Ein Vertreter der derzeitigen Eigentümer sowie seine Kollegin in Frankfurt am Main bestätigten am Dienstagnachmittag auf telefonische Nachfrage nur kurz, dass die Objekte verkauft worden seien. An wen genau, wurde nicht verraten. „Nähere Informationen hierzu werden noch bekannt gegeben“, hieß es dort.
->->-> Kommentar der Autorin: Noch sind zu viele Fragen offen! <-<-<-
Wie geht es mit den Mehrfamilienhäusern im Berliner Viertel weiter? Diese Frage stellen sich seit Monaten wohl viele – vor allem aber die Mieter, die seit langer Zeit in menschenunwürdigen Zuständen dort leben müssen. Umso mehr hoffe ich, dass sich mit dem Verkauf der Objekte nun etwas ändert. Doch noch sind viele wichtige Fragen offen. Wer hat die Objekte gekauft und zu welchem Preis? Wann wurden die Verträge unterschrieben? Ist es ein Investor aus der näheren Umgebung? Kennt man ihn? Werden die Wohnungen nun saniert? Wird sich um die Müllabfuhr gekümmert? Und um die Außenanlage? Ab wann wird er die Objekte überhaupt übernehmen? Fragen, auf deren Antwort wir noch etwas warten müssen.
Ich persönlich hoffe aber, dass es erstmal nicht nur bei einer telefonischen Bestätigung des Kaufs durch den Vertreter bleibt, sondern endlich Taten folgen. Dass die Mieter nicht länger Monat für Monat in Angst leben müssen, sondern dass sie endlich ein Zuhause bekommen, in dem sie sich wohl fühlen!