Warstein. . In der schweren Legionellen-Krisenzeit gibt's auch noch Heiterkeit: Verschiedene Flaschen des Warsteiner Bieres standen beim Besuch von NRW-Umweltminister Remmel auf dem Tisch. Bürgermeister Gödde hatte sie im Rathaus demonstrativ bereitgestellt. Er wollte ein Signal senden. Der Minister ließ das Bier stehen, versprach aber Hilfe für die gebeutelte Stadt.

„Das habe ich ja auch noch nie gesehen, dass im Rathaus Bier auf dem Tisch steht“ – Landesumweltminister Johannes Remmel schaute etwas ungläubig und musste dann doch lachen, als er den Sitzungssaal des Warsteiner Rathauses betrat. Dort auf dem Tisch standen: Verschiedene Flaschen des heimischen Bieres, demonstrativ bereitgestellt von Bürgermeister Manfred Gödde. „Wir müssen doch jetzt ein Signal senden“, erklärte Gödde seinem Gast die Wahl der Getränke.

Arbeitsbesuch an den Kläranlagen

Nach dem „Arbeitsbesuch“ an den Kläranlagen von Ruhrverband und Brauerei fanden Bürgermeister und Minister Zeit für klare Worte: „Ganz ehrlich, das geht jetzt so langsam wirklich an die Substanz, was unsere Stadt seit vier Wochen durchmachen muss“, erklärte der Bürgermeister. „Wir Warsteiner hängen an unserer Heimat und an unserer Brauerei, das tut uns allen sehr weh.“ Sprach’s und öffnete demonstrativ eine Flasche Warsteiner – wohl wissend um die Wirkung des Motivs.

Wie dringend seine Stadt endlich wieder gute Nachrichten braucht, auch dazu hatte der Bürgermeister seine ganz persönliche Geschichte: „Ich habe heute eine Taube gemeldet bekommen, aus Hannover“, erzählte der bekennende Taubenzüchter Gödde, „und als ich auf die Frage, wo die Taube losgeflogen sei, ‘Warstein’ antwortete, kam vom anderen Ende der Leitung ein ‘Ohje, das ist doch da, wo zur Zeit dieser ganze Mist ist.’“

Ursache für Legionellen-Epidemie noch immer unklar

Vergleichbare Worte fand auch Minister Johannes Remmel; er sprach von einer „Heimsuchung“ für Warstein: „Das ist eine Epidemie, keine Kleinigkeit.“ Noch immer sei man im Unklaren, wo die genaue Ursache liege. Doch der Minister brachte auch eine für Warstein ganz wichtige Botschaft mit: „Wenn dies alles vorbei ist, werden wir auch darüber nachdenken müssen, wie wir Warstein unterstützen können“, sagte der Minister.

Durch die Legionellen-Epidemie sei für Warstein in der öffentliche Wahrnehmung „eine Delle entstanden, die es jetzt gilt, auszuwetzen.“ Der Minister versprach Unterstützung: „Niemand hat hier bewusst etwas falsch gemacht und doch leidet die Stadt jetzt. Da besteht auch eine Verpflichtung, dass wir Warstein helfen.“ Wie dies konkret aussehen könnte, ließ Remmel offen. Das Warsteiner Bier ließ er zumindest am Montag Abend noch stehen.