Düsseldorf. . Eine Kläranlage ist vermutlich Ausgangspunkt für den Legionellen-Ausbruch in Warstein. NRW-Umweltminister Remmel ordnete eine Überprüfung baugleicher Kläranlagen an. Über die Notwendigkeit einer generellen Meldepflicht für Legionellen müssen nach Angaben Remmels die Gesundheitsminister entscheiden.

Als Konsequenz aus dem „Fall Warstein“ fordert NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) scharfe Kontrollen von Kläranlagen auf Krankheitserreger. „Es gibt bisher keine Verordnung, dass auch Kläranlagen untersucht werden. Diese Lücke, Anlagen unter dem Gesichtspunkt der Umwelt-Hygiene zu untersuchen, muss geschlossen werden“, sagte Remmel.

In einer landesweiten Untersuchung sollen zunächst mindestens 20 baugleiche Kläranlagen wie in Warstein auf Krankheitserreger geprüft werden. „Dieser Anlage-Typus ist technisch nicht auf dem neusten Stand“, sagte Remmel.

legionellengrafik.JPG

Ob das Ministerium eine Empfehlung zur technischen Nachrüstung dieser Kläranlagen gebe, müsse noch untersucht werden. Allerdings gebe es bisher in keiner anderen Kläranlage den Hinweis, dass die alte Technik zu Infektionen geführt habe. Auch in Warstein sei nicht abschließend geklärt, dass die Infektionen direkt von der Kläranlage ausgingen, sagte Remmel.

Remmel rät zur UV-Desinfektionsanlage

In einem Erlass an den Ruhrverband hat Remmel am Mittwoch dringend geraten, zur akuten Gefahrenabwehr in Warstein eine UV-Desinfektionsanlage zu installieren. Eine mobile Anlage steht bereits zum Wochenende zur Verfügung. Zuständig für die Ursachenforschung der Legionellen-Verbreitung in Warstein bleibe der Kreis Soest, sagte Remmel.

Der Minister kündigte eine weitere Suche nach den Ursachen an. „Es ist aber unklar, ob wir sie noch finden.“ Remmel hat den Kreis gebeten, auch zum Schutz der Beschäftigten alle Vorsorge zu treffen. Über die Notwendigkeit einer generellen Meldepflicht für Legionellen müssen nach Angaben Remmels die Gesundheitsminister entscheiden.