Warstein. . Es gab auch am Wochenende keine neuen gemeldeten Legionellen-Fälle in Warstein. Das bedeutet aber nicht, dass wieder überall Normalität einkehrt. Für Montag hat sich NRW-Umwelt-Minister Remmel angekündigt, der zunächst an der Sitzung des Krisengremiums in Soest teilnehmen wird.

Das Risiko, in Warstein an Legionellen zu erkranken, scheint tatsächlich auf dem Nullpunkt zu verharren. Zumindest meldete der Kreis auch am Sonntagmittag keine Neuerkrankungen: Es blieb daher bei 165 Erkrankungsfällen. Sieben Erkrankte werden derzeit noch stationär im Krankenhaus „Maria Hilf“ behandelt. Die vor einer Woche als jüngster Fall gemeldete Patientin sollte auf die normale Station verlegt werden. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte geht es ihr deutlich besser.

Angesichts der nach wie vor geltenden Reisewarnung ist aber noch keine Normalität erreicht: Am Sonntag meldete die Kulturinitiative Warstein die Absage von „Jazz in der Waldwirtschaft“ am kommenden Freitag. „Wir hätten so gerne auch ein Zeichen gesetzt mit der geplanten Veranstaltung“, betont Werner Braukmann, aber „in den Reihen der Künstler gab es, durchaus verständlich, Unbehagen und Bedenken, in Warstein aufzutreten“. Das Konzert soll nachgeholt werden.

Am Samstag fand die Belecker Schnad, auch aufgrund des Legionellen-Vorfalls, aus. Die Blutspende-Termine in dieser Woche wurden bereits – wie berichtet – in die Stadthalle Rüthen verlegt.

SPD kritisiert spät eingerufene Ratssitzung

Derweil kritisiert Erwin Koch für die SPD die späte Ratssitzung am kommenden Montag zur Situation in Warstein nach dem Legionellen-Ausbruch. Die SPD-Fraktion habe bereits am 31. August eine kurzfristig zu terminierende Informationsveranstaltung für den Rat bei Bürgermeister Gödde gefordert.

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Fraktionsvorsitzender Koch: „Fakt ist, dass der Bürgermeister fast drei Wochen verstreichen lässt, um dem Antragsbegehren zu folgen.“ Es habe lediglich eine Kurzinformation an Fraktionsvorsitzende und Ortsvorsteher am 3. September gegeben. Koch: „Es ist schon erstaunlich, dass der Bürgermeister erst unter Verweis auf die Gemeindeordnung endlich eine Information des Rates auf die Tagesordnung setzt.“

Bürgertelefon des Kreises steht bei Fragen zur Verfügung

Das Bürgertelefon des Kreises Soest bietet weiter Antworten auf Fragen rund um die Erkrankungswelle in Warstein. Unter 02921/303030 gibt es 8 bis 20 Uhr Tipps und Informationen. Außerdem werden zahlreiche Fragen auf der Homepage des Kreises beantwortet.

Remmel will sich ein Bild vor Ort in Warstein machen

Für Montag hat sich zudem NRW-Umwelt-Minister Remmel angekündigt, der zunächst an der Sitzung des Krisengremiums teilnehmen wird. Johannes Remmel (Grüne) soll gegen 15 Uhr in Soest eintreffen. Anschließend plant der Minister einen Besuch in Warstein. Remmel will sich vor Ort ein Bild über die Lage in der Legionellen-Krise machen. Am Abend soll es auch ein Gespräch mit Warsteins Bürgermeister Manfred Gödde geben.