Warstein. . In Warstein hat es bis Dienstag sechs weitere Verdachtsfälle der mysteriösen Erkrankung gegeben, die sich als dieselbe Form der Lungenentzündung, an der am bereits zwei Menschen gestorben waren. Nun gibt es erstmals Hinweise auf einen möglichen Auslöser: Legionellen könnten die Todesfälle verursacht haben.
Insgesamt 68 Krankheitsfälle in Form einer schweren Lungenentzündung sind in Warstein bislang bekannt geworden. Zwei Männer (47 und 53) starben bereits an den Folgen der mysteriösen Erkrankung. Nach Angaben des Kreis Soest hat es mittlerweile sechs positive Legionellenbefunde in Warstein gegeben.
Fall erinnert an Bakterien aus Abluft
„Dies hat aber ausdrücklich keinen Zusammenhang zum Trinkwasser“, betont der Pressesprecher des Kreises, Wilhelm Müschenborn.
Vielmehr erinnere der Fall stark an ein ähnliches Szenario aus dem Jahr 2010, als in Ulm mehrere Menschen durch Bakterien aus der Abluft einer klimatechnischen Anlage erkrankten. Auch dort waren über 50 Menschen mit grippeähnlichen Symptomen in Krankenhäuser eingeliefert worden, ohne dass sich Gemeinsamkeiten feststellen ließen. In Ulm starben damals vier Menschen.
Deshalb sollen die Gesundheitsaufseher des Kreises Soest jetzt die Befragung mit einem auf den Legionellen-Verdacht spezifizierten Fragebogen des Bielefelder Landeszentrums für Gesundheit die Befragung der Erkrankten fortsetzen, um den Ausgangspunkt des Erregers eingrenzen zu können.
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Aus zwei Gründen schließen die Kreis-Mediziner eine Verbreitung über Leitungs- bzw. Trinkwasser definitiv aus. Zum einen vermehren sich bei einer in den Versorgungsleitungen zurzeit herrschenden Temperatur von 15 Grad keine Legionellen. Zum anderen sind keine Angehörigen der jeweils Betroffenen erkrankt.
Ein Patient befindet sich im Warsteiner Krankenhaus noch auf der Intensivstation. Sein Gesundheitszustand wird allmählicher stabiler. Er befindet sich laut Oberarzt Lutz Humpert "auf dem richtigen Weg." Alle anderen Patienten seien auf Normalstationen untergebracht.
