Warstein. Erkrankungswelle in Warstein: In den vergangenen zehn Tagen wurden 62 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Menschen sind bereits gestorben. Welches Bakterium für die Erkrankung verantwortlich ist, ist noch unklar. Eine Obduktion der Toten ist notwendig.

Eine Erkrankungswelle hat in Warstein zwei Todesopfer innerhalb kurzer Zeit gefordert. 62 Menschen zwischen 27 und 91 Jahren kamen in den vergangenen zehn Tagen ins Krankenhaus. Zwei 47 und 53 Jahre alte Männer seien an der Erkrankung gestorben, teilte der Kreis Soest am Montag mit.

"Das ist eine unerklärliche Häufung schwerer Erkrankungen, die auch junge Menschen betrifft," sagt der Chefarzt der Anästhesie, Thomas Schumacher. In keinem Krankenhaus der Region sei etwas ähnliches aufgetaucht. Das Geschehen scheint auf Warstein und seine Ortsteile beschränkt zu sein.

Die genaue Krankheitsursache ist noch nicht bekannt. Man wisse nur, dass es sich um ein Bakterium handele. Auch wenn die Patienten grippeähnliche Symptome aufgewiesen hätten, sei eine Grippeerkrankung damit ausgeschlossen, teilte das Krankenhaus Maria Hilf am Montag in einer Pressekonferenz mit.

Die Erkrankten wurden meist mit hohem Fieber, trockenem Husten und einem schlechten Allgemeinzustand eingeliefert. Bei den meisten Patienten wurden eine ein- oder beidseitige Lungenentzündung diagnostiziert.

Suche nach der Krankheitsursache geht weiter

Bisherige Laboruntersuchungen haben keine signifikanten Übereinstimmungen eines bestimmten Erregers ergeben. Einig sind sich die Mediziner im Gesundheitsamt und im Krankenhaus, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch so gut wie ausgeschlossen werden kann, Ansteckungen wurden nicht beobachtet. Weitere Hinweise erhoffen die Experten von Obduktionen der Verstorbenen. Parallel laufen weitere labormedizinische Untersuchungen.

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Der Jüngere der beiden Verstorbenen habe eine Vorerkrankungen gehabt. Er sei zu Hause und nicht im Krankenhaus gestorben. Der 53-Jährige sei nach ersten Erkenntnissen nicht vorerkrankt gewesen, sagte der Soester Gesundheitsamtsleiter Frank Renken. Er verstarb in der Nacht zu Samstag an einer Sepsis mit Multiorganversagen auf der Intensivstation.

Stadtwerke betonen Sauberkeit des Trinkwassers

Am heutigen Montag gab es keine neuen Krankheitsfälle. Die meisten Patienten sind bereits auf dem Weg der Besserung. Ein Erkrankter (46) liegt noch in Warstein auf der Intensivstation, eine 42-Jährige ist nach einer Blutwäsche und Stabilisierung in ein Dortmunder Krankenhaus gebracht worden. Sie befindet sich nach wie vor in einem kritischen Zustand. In Warstein geht man davon aus, dass die Erkrankungswelle nun abebbt. Zum Glück, denn das Krankenhaus kam langsam an seine Kapazitätsgrenzen.

Zahlreiche besorgte Warsteiner haben mittlerweile bei den Stadtwerken angerufen und gefragt, ob das Trinkwasser noch nutzbar sei. Die Stadtwerke haben Entwarnung gegeben: Ein Zusammenhang zwischen den Krankheitsfällen und dem Warsteiner Wasser könnte ausgeschlossen werden. Es würden laufend Untersuchungen des Wassers vorgenommen.