Warstein. . Mit Rüthen, ohne Rüthen – nachdem diese Frage im Frühjahr wochenlang die Sekundarschul-Debatte überlagerte, stellt das pädagogische Konzept der geplanten Sekundarschule Warstein jetzt ein klares „Ohne Rüthen, aber...“ fest.

Denn auch wenn die Sekundarschule – sofern sie denn kommt – im August 2014 in Warstein ohne Teilstandort startet, könnte die Nachbarkommune später noch einsteigen.

So erklärt Josef Pieper den Satz, der sich in den Rahmenbedingungen für die neu zu gründende Sekundarschule Warstein findet: „Die Möglichkeit, die Schule um einen Teilstandort zu erweitern, bleibt weiterhin erhalten.“ Damit ist explizit Rüthen gemeint. „Natürlich zielt das in Richtung Rüthen“, erklärt Pieper, „das macht allein aus räumlicher Sicht Sinn. Auch wenn wir jetzt erstmal getrennt an den Start gehen, heißt das ja nicht, dass es die nächsten 100 Jahre so bleiben muss.“ Der Chef des Schulamts in Warstein ist froh, dass nun endlich die Fakten und nicht mehr die Differenzen „drum herum“ Thema sind. Die ursprünglich angedachte Idee einer Kooperation Warsteins und Rüthens, bei der Rüthen als Teilstandort geführt worden wäre, könnte demnach irgendwann doch noch zum Tragen kommen. „Langfristig macht das sicherlich Sinn“, meint Pieper.

Für den Moment hat Rüthen aber zunächst der Errichtung einer Warsteiner Sekundarschule zugestimmt, ebenso wie die weiteren umliegenden Kommunen. Diesen so genannten „regionalen Konsens“ stellt das Schulgesetzt als Bedingung, um eine Sekundarschule zu genehmigen. Mögliche Bedenken der Nachbarkommunen sollen auf diese Weise Gehör finden. In umgekehrter Weise ist auch die Stadt Warstein um eine Stellungnahme gebeten worden: Die Verbundschule Möhnesee wird zum Schuljahr 2014/2015 zu einer Sekundarschule umgewandelt – also genau in dem Schuljahr, in dem auch die Sekundarschule in Warstein starten soll. Entsteht dort also Konkurrenz für eine Schule, die selber gerade erst startet? „Nein“, meint Josef Pieper, „so neu die Schulform ‘Sekundarschule’ derzeit für uns alle ist, in einigen Jahren wird sie der Regelfall sein. Ich gehe nicht davon aus, dass übermäßig viele Schüler aus unserem Einzugsgebiet zu der neuen Sekundarschule am Möhnesee gehen werden.“ Fünf, sechs Kinder aus Niederbergheim wären vielleicht realistisch. Ansonsten bleibt Pieper gelassen: „Schülerwanderungen hat es schon immer gegeben. Und wir sind hier in Warstein auf einem sehr guten Weg.“