Warstein/Rüthen. . Wer hat was wann zur Sekundarschule gesagt? Diese Frage schwebt seit der Ratssitzung am Montag über den Bemühungen von Warstein und Rüthen, eine gemeinsame Sekundarschule auf den Weg zu bringen.
Nachdem Bürgermeister Manfred Gödde und Fachbereichsleiter Franz Wiese in der Sitzung Informationen zurückwiesen, nach denen die Warsteiner Verwaltung von Rüthen gefordert habe, langfristig die Teilstandortlösung aufzugeben und Rüthener Schüler auch an den Schulstandort nach Belecke zu schicken, meldete sich nun Rüthens Bürgermeister Peter Weiken zu Wort – und widerspricht vehement den Darstellungen der Warsteiner Verwaltung. „Das, was aus der Ratssitzung nach Außen getragen wurde, war kein positives Signal.“
Ende von Teilstandort absehbar?
Konkret geht es Weiken um die Aussagen von Manfred Gödde und Franz Wiese. Die lauteten in der Ratssitzung sinngemäß, dass es nicht Warsteins Absicht sei, die Gespräche über die gemeinsame Sekundarschule zu boykottieren und dass es die Forderungen nach einer Containerlösung für Rüthener Schüler am Standort in Belecke nicht gegeben habe. Diese Medien-Information stammt aus vertrauenswürdiger Quelle.
Demnach sei diese Lösung angedacht, weil auf lange Sicht der Teilstandort der Sekundarschule in Rüthen nicht zu halten sei – so sei die Warsteiner Meinung. Dies sei nicht Thema der Gespräche mit den Rüthener Vertretern gewesen, sagte Franz Wiese am Montag in der Ratssitzung. Ganz anders schildert das Rüthens Bürgermeister Peter Weiken: Danach habe es Bestrebungen von Warsteins Seite gegeben, bereits in der Gründungsvereinbarung der Sekundarschule genau festzulegen, wie das Ende des zukünftigen Teilstandortes Rüthen gehandhabt werden soll. Ein Ende, das Warstein offenbar für unausweichlich hält – so zumindest der Eindruck von Peter Weiken.
Sein Schulamtsleiter, Heribert Schlüter, habe seinem Warsteiner Amtskollegen Josef Pieper bei einem Gespräch Anfang vergangener Woche deutlich signalisiert, dass man in Rüthen „nicht gerade begeistert“ über diese Forderungen sei.
Daraufhin habe es ein Telefongespräch zwischen Manfred Gödde und Peter Weiken gegeben, in dem Gödde nach Aussage von Weiken offenbar sagte, dass weitere Gespräche kaum einen Sinn hätten, wenn Rüthen nicht die Warsteiner Forderungen akzeptiere. „Ich habe darum gebeten, dass wir die weiteren Gespräche erst mal abwarten“, erklärt Weiken in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden in Rüthen mit Datum vom 6. März. „Es war keinesfalls so, dass wir in gegenseitigem Einvernehmen beschlossen haben, dass die Rüthener Teilnehmer an der Projektgruppe für die Sitzung am 6. März ausgeladen werden“, so Weiken. Vielmehr habe er deutlich darum gebeten, dass man dabei sein könne.
Zurück zur Sache
Hat es nun solche Forderungen tatsächlich gegeben? Bürgermeister Manfred Gödde will über das, was passiert ist, am liebsten gar nicht mehr reden. „Das ist jetzt eine sehr angespannte Situation, da sollten wir nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen.“ Am Dienstag sprachen beide Bürgermeister miteinander, das Verhältnis sei in Ordnung, sagt Gödde. Dass dringender Handlungsbedarf herrscht, um sich nach den Unstimmigkeiten wieder auf die eigentliche Sache zu konzentrieren, wurde offenbar erkannt: Am kommenden Mittwoch treffen sich Fraktionsvorsitzende aus Warstein und Rüthen sowie die beiden Schulausschussvorsitzenden und zuständigen Fachbereichsleiter, um „konstruktiv zusammen zu arbeiten“, so Gödde.