Warstein. . Die Sekundarschule steckt noch mitten in den Kinderschuhen und doch sorgt sie schon jetzt für hitzige Diskussionen und Empörung im Warsteiner Rat: Die vermeintlichen Unstimmigkeiten zwischen Rüthen und Warstein, was den langfristigen Standort der Sekundarschule angeht (wir berichteten) beherrschten die Ratssitzung am Montag Abend.

Die mit Spannung erwartete Entscheidung der Mandatsträger über die Reduzierung ihres eigenen Gremiums rückte dabei fast in den Hintergrund. Relativ unspektakulär stimmten die Ratsmitglieder dafür, den Rat bei der nächsten Kommunalwahl nur noch mit 36 Mandaten aufzustellen. Damit wählten sie die kleinstmögliche Reduzierung des Rates.

Die aktuell noch 38 Mitglieder debattierten umso lebhafter die Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Rüthen. „Irgendwas ist hier ziemlich faul“, meinte Peter Linnemann (CDU) mit Blick auf die Informationen, nach denen beispielsweise die Sekundarschüler aus dem Rüthener Stadtgebiet nach Belecke gefahren werden sollten und gegebenenfalls mangels Raumkapazitäten in Container unterrichtet werden würden. Bezahlen solle dies die Stadt Rüthen. Bürgermeister Manfred Gödde wies diese Aussagen zurück, dies sei keinesfalls von Warstein so gefordert worden. „Es ist nicht unser Anliegen, hier irgendetwas zu boykottieren.“

Franz Wiese vom Fachbereich Bürgerdienste erläuterte, worum es bei dem letzten Treffen mit Rüthen am 26. Februar gegangen sei: „ Das waren konstruktive Gespräche um Fragen, wer Schulträger wird, wie die Gymnasien künftig zusammen arbeiten können. Thema war auch, was auf lange Sicht mit den Standorten passiert, je nachdem, wie sich die Schülerzahlen entwickeln.“ Dabei sei es jedoch nicht um konkrete Forderungen an Rüthen gegangen. „Aber es muss Thema unserer interkommunalen Vereinbarung sein, was den Prognosen entspricht.“ Kritik äußerte Wiese in Richtung des Rüthener Bürgermeisters Peter Weiken, der sich nicht zu den Informationen äußern wollte. „Es wäre wünschenswert gewesen, dass Herr Weiken sich direkt dazu geäußert hätte.“Genau das forderten auch Gerd Flaig (SPD) und Jochen Köster (BG): Manfred Gödde soll in einem klärenden Gespräch mit seinem Amtskollegen herausfinden, wie diese „Falschmeldungen“ zustande kamen.

Für weiteren Unmut und Unklarheit sorgte auch das Fernbleiben der Rüthener Seite an dem letzten Planungsgespräch der Projektgruppe am vergangenen Mittwoch. Sie wurden offiziell ausgeladen – in Absprache der beiden Bürgermeister. Ein Punkt, den Schulausschussvorsitzender Heiner Maas nicht nachvollziehen kann: „Die Projektgruppe wollte die Rüthener von Anfang an dabei haben. Dass sie ausgeladen wurden, haben die Bürgermeister einen Tag vorher entschieden. Das kann doch nicht sein.“

Um weiteren Unstimmigkeiten aus dem Weg zu gehen, einigten sich die Ratsmitglieder dann auf einen Beschluss, nach dem die Zusammenarbeit mit Rüthen „auf Augenhöhe und zum Wohle unserer Kinder und beider Städte“ fortgeführt werden soll.

Denn, so fasste es Erwin Koch (SPD) zusammen: „Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir bei diesem wichtigen Thema nicht auseinander driften. Es geht uns allen schließlich um die gute Zukunft unserer Kinder.“