Rüthen. .

Auch wenn die beiden geplanten Standorte für eine gemeinsame Sekundarschule für Rüthen und Warstein Flachdächer haben – bei den Kooperationsgesprächen zwischen beiden Kommunen knirscht es nach Informationen unserer Zeitung ganz gewaltig im Gebälk. Ein Scheitern der Gespräche erscheint demnach durchaus möglich, wird aber von Rüthener Seite ausdrücklich nicht gewollt.

Mit – vorsichtig formuliert – überraschenden Forderungen sehen sich die Stadt Rüthen und ihre acht Vertreter in der gemeinsamen Projektgruppe konfrontiert. Die Warsteiner Stadtverwaltung fordert von der Rüthener Seite, dass der Teilstandort der Sekundarschule in der Maximilian-Kolbe-Schule nach spätestens drei Jahren aufzugeben sei. Dann sollen die Sekundarschüler aus dem Rüthener Stadtgebiet nach Belecke gefahren werden. Da dort aber die Raumkapazität für alle Schüler nicht ausreichen würde, sollen im Schulzentrum Möhnetal Container aufgestellt werden. Beides – Fahrtkosten und Containermiete – soll die Stadt Rüthen bezahlen. Der im Januar vom Schulausschuss gefasste Beschluss für eine vertikal gegliederte Sekundarschule mit Hauptstandort in Belecke und Teilstandort in Rüthen würde damit ad absurdum geführt.

Als sich die Rüthener für die Forderungen naturgemäß nicht erwärmen konnten, sollen deren Vertreter für die am Mittwoch anberaumte Sitzung der Projektgruppe wieder ausgeladen worden sein, so dass diese interkommunal bisher überhaupt noch nicht getagt hat.

Offiziell hält man sich bedeckt. Bürgermeister Peter Weiken will auf Anfrage unserer Zeitung die Informationen, die aus vertrauenswürdiger Quelle stammen, die aber nicht namentlich genannt werden möchte, nicht bestätigen. Er verweist auf die laufenden Gespräche mit Warstein. Dort hält man es ebenso. Josef Pieper, Leiter des Sachgebietes Soziales, Schule, Sport, will keine Stellungnahme abgeben. Er verweist allerdings auf die nächste Sitzung des Warsteiner Stadtrates. Dieser tagt am Montag, 11. März. „Dort werden wir eine Information zur Situation geben“, so Pieper.

Härtetest für Zusammenarbeit

Grundsätzlich wird Georg Eickhoff, der als Vorsitzender des Rüthener Schulausschusses der Projektgruppe Sekundarschule angehört. Sollten die Informationen über die Warsteiner Forderungen stimmen – kennen will er sie nicht – sei dies „keine Basis für eine vertrauensvolle interkommunale Zusammenarbeit“. Eine Stellungnahme lehnt er ab. „Sie wäre kontraproduktiv und würde die Verhandlungsbasis zerstören.“

Eickhoff betont: „Wir stehen zu unserem Beschluss im Januar. Wir wollen konkrete Gespräche führen. Dazu gehören zwei Partner und Verhandlung heißt, dass beide auf Augenhöhe stehen und nicht einer der Befehlsempfänger ist.“ Er hoffe auf konstruktive Gespräche und sieht in dieser Frage einen „Härtetest für die oft beschworene interkommunale Zusammenarbeit“.