Siegen. . Die Uni will den Zugang zu vielen Fächern erschweren. Die Hochschulverwaltung hat unter anderem für eine Vielzahl von Lehramtsfächern Zulassungsbeschränkungen beim nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium beantragt. Werden sie genehmigt, sollen sie zum kommenden Wintersemester wirksam sein. Dann drängt der doppelte Abiturjahrgang an die Hochschulen.
„Im vergangenen Jahr sind wir vollgelaufen“, sagte Uni-Sprecherin Katja Knoche und begründete die schärferen Zulassungsbestimmungen mit dem signifikanten Anstieg der Studentenzahlen. Damals galten noch keine Zulassungbeschränkungen.
Mehr als 17.500 Studenten sind im laufenden Semester eingeschrieben, darunter knapp 3500 junge Menschen, die in Siegen ein Studium aufgenommen haben. Ursprünglich ist die Uni auf dem Haardter Berg und den anderen Standorten für 7500 Studenten gebaut worden. Laut Hochschulpakt II müssen in diesem Jahr 3425 Studenten ihr Fachstudium in Siegen beginnen. Die Verwaltung plant, zehn Prozent mehr aufzunehmen.
Bis April teilen die vier Fakultäten dem Rektorat ihre Kapazitäten mit, erklärt Katja Knoche weiter. Welcher Numerus Clausus (NC) für welches Fach gilt, steht indes noch nicht fest. „Das hängt von der Nachfrage ab“, erläuterte sie.
Alternativen wären Wartesemester
Bewerben sich etwa 500 angehende Akademiker für ein Fach, für das 500 Plätze vorgehalten werden, geschieht nichts. Tauchen allerdings mehr Namen auf der Bewerberliste auf, entscheidet der Abischnitt über die Reihenfolge auf der Liste. Die Note von Kandidat 500 markiert dann den NC. Die Alternative wären Wartesemester.
Für den Asta (Allgemeiner Studierendenausschuss) ist der NC kein angemessenes Instrument, auf steigende Studentenzahlen zu reagieren. „Wir lehnen den Numerus Clausus grundsätzlich ab“, sagte Julian Hopmann, zuständig für akademische Belange. „Es kann nicht sein, dass Leuten das Studium verwehrt wird“, betonte er. Hopmann sieht allerdings weniger die Uni als das Land in der Pflicht.
Der doppelte Abijahrgang fordert nicht nur die Siegener Hochschule heraus. Die Technische Universität Dortmund zum Beispiel will auch zum kommenden Wintersemester den Zugang zu sämtlichen Lehramtsfächern erschweren.