Siegen. . Die Universität Siegen würdigt den evangelischen Theologen Professor Heino Falcke, den Wegbereiter der friedlichen Revolution. Der renommierte Staats- und Kirchenkritiker, früherer Propst in Erfurt, mag vor allem als ein Wegbereiter der gewaltlosen Wende in der DDR bekannt geworden sein.
Ein Rückblick, der nach vorn verweist. Das sei die Verleihung der Ehrendoktorwürde an den evangelischen Theologen Professor Heino Falcke. Mit diesen Worten begründete Laudatorin Professor Veronika Albrecht-Birkner diese Auszeichnung durch die Universität Siegen.
Der renommierte Staats- und Kirchenkritiker, früherer Propst in Erfurt, mag vor allem als ein Wegbereiter der gewaltlosen Wende in der DDR bekannt geworden sein. Seine Überlegungen aber, die den Umbruch angestoßen haben, sind heute weiter von hoher Aktualität.
Falcke war Erstunterzeichner des Aufrufs „wider die Anpassung der Evangelischen Kirche an die Macht der Wirtschaft"
Anfang der 80er Jahre habe Heino Falcke wichtige Impulse gegeben zum „konziliaren Prozess“ des Ökumenischen Rates für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Eine weltweite Bewegung, deren erste Versammlungen Professor Albrecht-Birkner zufolge im Übrigen in Siegen stattfanden.
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Was damals eine Reaktion auf die globalen Herausforderungen wie den Ost-West-Konflikt, die Umweltverschmutzung und die weltweite Verteilungsungerechtigkeit zwischen Nord und Süd war, scheint heute so bedeutsam wie eh und je. So habe Heino Falcke auch mit der Wende nicht aufgehört, Defizite anzumahnen, wie Veronika Albrecht-Birkner betonte. Zum Beispiel, indem er im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 einen Aufruf „wider die Anpassung der Evangelischen Kirche an die Macht der Wirtschaft“ als Erstunterzeichner unterschrieb.
Falcke würde nicht wieder zum Regierungswechsel ausrufen
Es sei sein Anliegen, die christliche Tradition mit den aktuellen politischen Herausforderungen zusammenzubringen, erklärte Heino Falcke am Rande der Ehrung sein Wirken. „Die Veränderungen, die nun in der Ökonomie und Ökologie anstehen, sind ohne eine christliche Fundierung nicht zu erreichen“, fügte er hinzu.
Zu einem Regierungswechsel würde er allerdings nicht wieder aufrufen, räumte er ein. Das hatte er 1997 getan, war damals für mehr soziale Gerechtigkeit und eine Ablösung der Regierung Kohl eingetreten. Die darauf folgende Regierung habe aber ebenso enttäuscht.