Siegen. . Die IHK hat in einem Festakt die Preise für herausragende, wissenschaftliche Arbeiten überreicht. Die Publikationen der Preisträger überzeugten mit hohem praktischen Nutzwert. Für die hiesige Wirtschaft könnten sie sehr bedeutend sein, lobte die Jury.
Die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) hat in einem Festakt den Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten überreicht. Der mit 4000 Euro dotierte und von der Heinrich Huhn GmbH & Co. KG (Drolshagen) gestiftete IHK-Preis wurde zum 28. Mal vergeben und würdigt die beste Dissertation und die beste Diplomarbeit 2012 an der Uni Siegen.
Die Jury entschied sich aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Beiträge, in diesem Jahr einen Sonderpreis zu vergeben. Dieser wurde mit 2000 Euro dotiert und je zur Hälfte von der EJOT Holding GmbH & Co. KG, Bad Berleburg, sowie der IHK gestiftet. Die Auszeichnungen gingen an Dr.-Ing. Denis Anders, Dipl.-Informatiker Jens Fischer und Dr. rer.-pol. Dietmar Lange.
Die Arbeiten der Preisträger
Denis Anders erhielt den Preis für seine Dissertation, in der er sich mit der computersimulierten Vorhersage von Alterungsprozessen von „mehrphasigen Gemischen“ beschäftigt hat. Die Arbeit hat hohen praktischen Nutzwert, weil Anders unter anderem Materialien untersucht hat, die in Kontaktlinsen verwendet werden. Sein Ziel war es, Gesetzmäßigkeiten der Alterung des betreffenden Materials festzustellen.
Jens Fischers Arbeit entstand an der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät im Department Elektrotechnik und Informatik. Fischer entwickelte ein System zur Erfassung wichtiger Produktionsdaten. Dazu gehören unter anderem der Zustand der Maschinen, die Anlagenverfügbarkeit, die Auslastung, die Gesamtanlageneffektivität und die Durchlaufzeiten. Fischer hat mittlerweile eine GmbH gegründet, mit der er seine Hard- und Software produziert und vertreibt.
Dietmar Lange schrieb seine Dissertation über die steuerneutrale Abwicklung von Umstrukturierungsmaßnahmen. Die Jury würdigte diese Arbeit mit einem Sonderpreis. Dr. Langes Untersuchungen hätten nicht nur für Konzernunternehmen, sondern auch für die mittelständisch geprägte Wirtschaft der Region große Bedeutung, hieß es in der Begründung.
Die Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität unter der Leitung von Professor Haring Bolivar hatte die Vorsichtung der eingereichten Arbeiten für den IHK-Preis vorgenommen. Die Empfehlungen der Forschungskommission waren für die IHK-Jury die Grundlage für die endgültige Auswahl der Preisträger. Professor Bolivar hielt auch die Laudatio auf die Preisträger.
Der Geschäftsführer der Ejot-Holding und Vizepräsident der IHK Siegen, Dipl.-Kfm. Christian Kocherscheidt, bezeichnete den Preis als eine Anregung für die Unternehmen in der Region, „noch viel mehr als in der Vergangenheit die Forschungskapazitäten unserer Universität zu nutzen“. Es sei im Sinne der Stifter, weitere praxisnahe Forschung und Entwicklung anzustoßen.