Siegen. Schon jetzt steht der Fahrplan für die Erweiterung der Siegener Grundschulen bis ins nächste Jahrzehnt. Raum wird auch für Betreuung gebraucht.
Das nächste große Schulbauprojekt der Stadt Siegen ist in Geisweid. Der Schulausschuss hat sich dafür ausgesprochen, die Albert-Schweitzer-Schule an ihrem jetzigen Standort am Amselweg zu erweitern und das frühere Schulgebäude am Rüsterweg nicht wieder einzubeziehen.
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Siegen: Albert-Schweitzer-Schule bleibt am Amselweg
Dazu soll ein zweigeschossiger Anbau südlich des bestehenden Gebäudes errichtet werden. Die Baukosten werden auf 11,2 Millionen Euro geschätzt. Alternativ hatte die Verwaltung untersuchen lassen, einen Teil der Schule am Rüsterweg unterzubringen. Um dort Platz für acht Klassen zu schaffen, müsste der rückwärtige, im Gegensatz zu dem an der Straße liegenden Gebäudetrakt abgerissen und neu gebaut werden. Das würde 5,3 Millionen Euro kosten. Zusätzlich wäre ein zweigeschossiger Anbau am Amselweg für die anderen acht Klassen erforderlich, in dem auch der Betreuungsbereich untergebracht würde. Dies kostet weitere 9,7 Millionen Euro, sodass für eine Zwei-Standorte-Lösung insgesamt rund 15 Millionen Euro fällig würden. Die Albert-Schweitzer-Schule ist jetzt im Gebäude der ehemaligen Waldschule, einer 2011 geschossenen Förderschule
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Die Albert-Schweitzer-Schule wird vierzügig geführt; sie nimmt auch die Kinder aus Geisweid auf, für die an der Geisweider Schule und an der Birlenbacher Schule kein Platz ist. Bereits seit 2021 steht auf dem Grundstück am Amselweg ein Modulbau mit weiteren Klassenräumen. In vier bis fünf Jahren, schätzt Schuldezernent Andree Schmidt, soll der Erweiterungsbau stehen. Das Modulgebäude fände dann wahrscheinlich neue Verwendung: Die nächste Schulbaustelle ist dann der Siegener Süden mit seinen beiden Verbundgrundschulen Eiserfeld und Auf dem Hubenfeld.
Siegens nächste große Schulbaustellen sind in Eiserfeld
Die Grundschule Eiserfeld hat Standorte in Eiserfeld an der Gilbergstraße und in Eisern; in Eiserfeld sind zudem zwei Klassen in das Gebäude der Gesamtschule auf dem Hengsberg ausgelagert, außerdem wird ein Container genutzt. Geprüft werden soll nun zunächst, an welchen Standorten welche Erweiterungen möglich sind – wohl ein Thema für die 2030er Jahre. Aktuell müssen die laufenden Erweiterungen von Jung-Stilling-Schule in Weidenau und Diesterwegschule in Siegen fertiggestellt werden, außerdem der Umbau der ehemaligen Realschule Am Häusling, in die die Spandauer Schule einziehen soll.
Siegen: Schon jetzt über 50 Prozent im offenen Ganztag
Bei den Umbauvorhaben wird jeweils auch der Raumbedarf für den offenen Ganztag berücksichtigt, für den ab 2026 jahrgangsweise ein Rechtsanspruch eingeführt wird. Grundlage für die Planung sind die aktuellen Betreuungsquoten, die sich beim offenen Ganztag zwischen 28,1 Prozent an der Sonnenhangschule und 88,8 Prozent an der Obenstruthschule bewegen. Im gesamten Stadtgebiet sind derzeit 50,8 Prozent der Grundschulkinder im offenen Ganztag angemeldet.
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Die größten Teilnehmerzahlen haben Albert-Schweitzer-Schule (150), Grundschule Eiserfeld (142), Montessorischule (139) und Hammerhütter Schule (137). Wenn andere Betreuungsformen wie 13 Plus oder verlässlicher Halbtag mit berücksichtigt werden, steigt der Anteil der Grundschulkinder in Betreuung auf 70,3 Prozent. Bei der Grundschule Auf dem Hubenfeld sind dann 252 Kinder dabei (74,8 Prozent aller Schülerinnen und Schüler), bei der Grundschule Eiserfeld 214 (63,7 Prozent) und bei der Albert-Schweitzer-Schule sind 209 (66,1 Prozent). Für den Ausbau steht der Stadt ein Budget von 3,8 Millionen Euro an Landesmitteln zur Verfügung.
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Siegen: Jährlich rund 1500 Euro pro OGS-Platz
Das Land bezahlt je Kind und Schuljahr 1042 Euro, die Stadt 551 Euro. Bei Kindern mit „erhöhtem Bedarf“ steigt der Landeszuschuss auf 1880 Euro. Hinzu kommen je Gruppe (25 Kinder) 0,2 Lehrerstellen und für je zwölf Kinder mit erhöhtem Bedarf noch einmal 0,2 Lehrerstellen. Die Schulen können entscheiden, ob sie auf 0,1 Lehrerstellen verzichten und dafür einen zusätzlichen Zuschuss von 350 Euro je Kind und Schuljahr in Anspruch nehmen. Hinzu kommen die nach Einkommen gestaffelten Elternbeiträge, die bis zu 221 Euro pro Kind und Monat betragen können.
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