Siegen. Das nächste Schuljahr bringt Veränderungen: Mit Ärger in Geisweid und der neuen christlichen Grundschule in Siegen.
In Geisweid gibt es Ärger: Den Eltern der Lernanfänger aus dem Hüttental hat die Stadt mitgeteilt, dass künftig die Albert-Schweitzer-Schule im Wenscht die für sie zuständige Grundschule ist. „Ohne dass wir davon Kenntnis hatten“, bedauert Monika Becker, Rektorin der Birlenbacher Schule. Die Birlenbacher Schule war nämlich Hauptstandort des Verbundes mit der inzwischen geschlossenen Hüttentalschule. „Schade, dass uns diese Familien verloren gehen.“
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Geisweid: Wenscht statt Birlenbach
Im Schulausschuss berichtete die Schulleiterin, dass es nach wie vor Eltern gibt, die ihre Kinder in Birlenbach anmelden. „Es wäre schön, wenn wir vorher mit ihnen hätten reden können.“ Denn nun muss die Birlenbacher Schule, die 57 Anmeldungen für die beiden 1. Klassen des nächsten Schuljahrs hat, darunter zehn aus dem neuen Zuständigkeitsbereich der Albert-Schweitzer-Schule, sogar ein Kind ablehnen.
Sekretariate verstärkt
Einstimmig bei einer Stimmenthaltung hat der Schulausschuss einer Verstärkung für die Sekretariate der Grundschule zugestimmt. Insgesamt 1,7 Stellen werden zusätzlich geschaffen. Damit kann an jeder Grundschule das Büro an einem weiteren Vormittag besetzt werden.
Der Bedarf wird mit zusätzlichem Verwaltungsaufwand beim offenen Ganztag, bei der Organisation in Schulverbünden mit Teilstandorten, bei Inklusion und der Betreuung von Flüchtlingskindern erklärte Dirk Helmes, Leiter der städtischen Personalabteilung.
Das, so Schuldezernent Andree Schmidt, sei aber die Konsequenz aus der vorangegangen Festlegung: Danach soll der erforderliche Ausbau der Kapazität an der Albert-Schweitzer-Schule erfolgen, die dafür einen Übergangsbau in Modulbauweise bekommt. Dort sind noch viele Plätze frei, für die drei Eingangsklassen wurden erst 56 Kinder angemeldet. Aufgenommen werden könne auf jeden Fall auch die fünf Kinder, die an der Geisweider Schule abgewiesen werden: Die hat 61 Anmeldungen für 56 Plätze in den beiden Eingangsklassen. Wobei Eva Biawolons-Sting (GfS) sich wunderte: Da seien ja außerdem noch fünf weitere Kinder aus Geisweid, die von ihren Eltern nun in die Nordschule nach Siegen geschickt werden.
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Siegen: Kritischer Blick auf neue christliche Grundschule
Auf Siegen-Mitte lenkte Angelika Flohren (SPD) den Blick: Dort bekommt die Nordschule, einschließlich der Geisweider Kinder, nur 14 Anmeldungen zusammen, sodass sie die 1.Klasse nur mit einer Ausnahmegenehmigung überhaupt bilden darf. Auf der anderen Seite würden 41 Kinder in der neuen Grundschule An der Weiß des Christlichen Schulvereins angemeldet: „Eine beträchtliche Zahl.“ Angelika Flohren erinnerte an die Skepsis des Schulausschusses, diese Neugründung („Wir hätten sie nicht verhindern können“) zu billigen. „Jetzt ist genau das eingetreten, was wir befürchtet haben.“
„Familien, die sich für die Freie christliche Schule entscheiden, machen das nicht vom Standort abhängig“, erwiderte Schuldezernent Andree Schmid: „Früher sind die nach Rudersdorf gegangen.“ Gegenüber den Vorjahren sei die Zahl der Aufnahme Siegener Kinder nur geringfügig gestiegen – ob daraus ein Trend wird, will der Schulausschuss nun beobachtet wissen. Andree Schmitt wies darauf hin, dass der Christliche Schulverein seine Kapazität nur um eine Klasse vergrößert habe: Bisher gab es in Rudersdorf in der Nachbargemeinde Wilnsdorf drei Klassen, nun in Siegen und Rudersdorf je zwei.
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Dass noch weitere Kinder von städtischen Schulen an die Weiß wechseln, hielt Schul-Abteilungsleiterin Christina Uhr für fast ausgeschlossen: „Die Schule dürfte voll sein.“ Und dann sind da immer noch 35 Kinder, die im Sommer ebenfalls eingeschult werden müssen, die aber noch nirgends angemeldet wurden. Sie könnten Zahl und Größe der städtischen Grundschulklassen noch verändern.
Inklusion in randvollen Grundschulklassen
Weiterführende Schulen können ihre Klassen verkleinern, wenn sie Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf aufnehmen – diese zählen dann bei den Berechnungen doppelt. Rektorin Monika Becker machte darauf aufmerksam, dass das für die Grundschulen nicht gilt. „Es wäre schön, wenn man sich dazu in Siegen etwas einfallen ließe.“ Dazu wäre eine politische Initiative auf Landesebene erforderlich, sagte Schulamtsdirektor Peter Sziburies:„Ich glaube nicht, dass Sie im kommunalen Raum über die Mittel verfügen, daran etwas zu ändern.“ Alexandra Lutz, Leiterin der Pestalozzi-Förderschule, unterstützte das Anliegen ihrer Kollegin: „Mit 28 Schülerinnen und Schülern in der Klasse ist es unmöglich, Schüler so zu fördern, dass sie bekommen, was sie brauchen.“
Offener Ganztag: Hammerhütter Schule noch nicht?
Die Hammerhütter Grundschule wird wohl in diesem Jahr noch nicht zur offenen Ganztagsgrundschule (OGS) umgewandelt. Das sagte Schuldezernent Andree Schmidt während der Haushaltsberatung auf Nachfrage von Samuel Wittenburg (Volt). „Ich glaube nicht, dass das klappt. Wesentliche Punkte sind noch nicht geklärt.“ Neben der Hammerhütter Schule ist nur die Glückaufschule in Weidenau noch nicht auf OGS-Betrieb umgestellt. Auf dem Fischbacherberg ist bisher der Elternverein Träger der Betreuungsangebote „13 Plus“ und „Acht bis eins“.
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