Siegen. Nicht alle Schulen können alle angemeldeten Kinder aufnehmen. Allerdings: Jedes fünfte Schulkind in Siegen pendelt aus einer Nachbarkommune ein.

Die Weichen fürs nächste Schuljahr sind gestellt. Nach den Sommerferien werden 972 Kinder in den 17 Siegener Grundschulen eingeschult. In die 5. Klassen kommen 443 Kinder an den vier Gesamtschulen, 289 an den drei Gymnasien und 50 an der Realschule Am Oberen Schloss. Die Zahlen werden dem Schulausschuss zu seiner Sitzung am Donnerstag, 25. April 17 Uhr, im Geisweider Ratssaal vorgelegt.

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Grundschulen in Siegen: In Geisweid wird es erneut besonders knapp

Im neuen Schuljahr werden die Grundschulen voller. Im laufenden Schuljahr sind 861 Mädchen und Jungen in den Eingangsklassen, nun werden es 111 mehr - mindestens, denn 25 schulpflichtige Kinder sind noch nirgendwo angemeldet. Der Kapazitätsbedarf wächst aber auch deshalb, weil immer mehr Kinder ein drittes Jahr in der eigentlich zweijährigen Schuleingangsphase bleiben. Im laufenden Schuljahr sind es 151, die eigentlich schon die Klasse 3 erreicht haben sollten. Die stärksten Jahrgänge haben im kommenden Schuljahr die Albert-Schweitzer-Schule in Geisweid, die 104 Kinder im vier 1. Klassen aufnimmt, und die Jung-Stilling-Schule in Weidenau, die mit 96 Kindern erstmals ebenfalls vier Klassen bildet - was aber, wie die Verwaltung betont, aus Platzgründen nur einmal möglich ist.

In Geisweid wurde es erneut besonders knapp: Die Albert-Schweitzer-Schule hat sieben, die Birlenbacher Schule zwei KInder abgelehnt. Auch an der Spandauer Schule in Siegen werden nun mit 56 Kinder zwei volle 1. Klassen gebildet, im laufenden Schuljahr werden dort nur 37 Lernanfänger unterrichtet. Auch die Spandauer Schule musste diesmal vier Ablehnungen aussprechen.

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Der Grundschulverbund Eiserfeld hat 93 Anmeldungen, 14 mehr als in diesem Jahr. Auch dort musste umverteilt werden. 12 Kinder, die in Eiserfeld angemeldet waren, müssen nach Eisern gehen - wobei für einige von ihnen tatsächlich Eisern der nächstgelegene Schulstandort ist. In Eisern werden erneut zwei Klassen gebildet; die Gesamtschülerzahl dort würde längst wieder für eine selbstständige Grundschule reichen. Der Verbund war 2017 gegen heftigen Protest aus Eisern gebildet worden. Ähnlich sieht es in Gosenbach aus, seit 2015 Teilstandort der Niederscheldener Grundschule Auf dem Hubenfeld. Auch dort werden längst wieder zwei Klassen gebildet.

Pendler und Migranten

Aktuell kommen 82,41 Prozent aller 10.662 Schülerinnen und Schüler an Siegener Schulen auch aus der Stadt Siegen. Die meisten Einpendler kommen aus dem Kreis Altenkirchen (446), aus Netphen (303), Freudenberg (270) und Wilnsdorf (235). Außer Förderschule und Weiterbildungskolleg . Die meisten einpendelnden Schüler haben die Gesamtschule Eiserfeld (513), die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule (249), das Gymnasium Am Löhrtor (198) und das Gymnasium Auf der Morgenröthe (155),

Der Anteil von Ausländern beträgt an der Hauptschule 54,17 Prozent, an den Realschulen 35,48 Prozent, an den Grundschulen 22,96 Prozent, an den Gesamtschulen 16,36 Prozent und an den Gymnasien 11,28 Prozent. Den größten Anteil stellen Kinder aus Syrien und der Ukraine.

Insgesamt werden an den Siegener Grundschulen im nächsten Schuljahr 39 Eingangsklassen gebildet. Rechnerisch möglich gewesen wären 42. Die meisten Grundschulen sind zweizügig. Nur Friedrich-Flender-, Nord- und Obenstruthschule bilden nur eine 1. Klasse. Jahrgangsübergreifend wird an der Montessorischule auf dem Siegener Lindenberg und an der Glückauf-Schule in Weidenau unterrichtet.

Aktuell besuchen 3671 Kinder die Siegener Grundschulen. 188 Kinder besuchen die bisher zwei Jahrgänge der Freien christlichen Schule An der Weiß.

Die Siegener Gesamtschulen: Gesamtzahl der Anmeldungen ist zurückgegangen

443 Fünftklässler werden zum nächsten Schuljahr an den vier Gesamtschulen aufgenommen, 43 haben am Giersberg und in Eiserfeld eine Absage bekommen und wurden auch nicht auf dem Schießberg oder auf dem Rosterberg angemeldet. Somit starten nun Bertha-von-Suttner-Gesamtschule mit 130, Gesamtschule Eiserfeld mit 132, Schießberg mit 86 und Rosterberg mit 84 Fünftklässlern ins Schuljahr 2024/25. Die Gesamtzahl der Anmeldungen ist gegenüber dem Vorjahr um 92 zurückgegangen. „Bertha“ und Eiserfeld bilden je fünf, Schießberg und Rosterberg je vier 5. Klassen.

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Insgesamt 77 Fünftklässler der Gesamtschulen kommen nicht aus Siegen. Die größte Einpendlergruppe kommt aus dem Kreis Altenkirchen (23), vor allem zur Gesamtschule Eiserfeld (19). Aus Netphen kommen 20 Kinder, fast alle zur Bertha-von-Suttner-Gesamtschule auf dem Giersberg (18). Aus Wilnsdorf kommen 12 Kinder, überwiegend zur Gesamtschule Eiserfeld (10). Insgesamt hat die Gesamtschule Eiserfeld mit 42 Kindern die meisten auswärtigen Fünftklässler, gefolgt von der „Bertha“ mit 24.

Mit insgesamt 3148 Schülerinnen und Schülern sind die Gesamtschulen in Siegen im laufenden Schuljahr stärkste Schulform bei den weiterführenden Schulen. 298 Kinder besuchen die Freie christliche Sekundarschule in Kaan-Marienborn; Träger ist der Christliche Schulverein.

Die Siegener Gymnasien nehmen auch Kinder aus Altenkirchen auf

289 Kinder wechseln aus dem Grundschulen zu den drei städtischen Gymnasien, fast genauso viel wie im laufenden Schuljahr (295). Den stärksten Jahrgang hat diesmal das Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium mit 104 Fünftklässlern, dort wird die Kapazität auf vier 5. Klassen erweitert. Das Gymnasium Am Löhrtor kommt diesmal mit drei Klassen für 94 Kinder aus. Das Gymnasium Auf der Morgenröthe bildet mit 91 Kinder ebenfalls drei gut gefüllte 5. Klassen.

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54 angehende Gymnasiasten pendeln aus Nachbarkommunen ein, die meisten (28) aus dem Nachbarkreis Altenkirchen zum Gymnasium. Aus Freudenberg - außer Burbach die einzige Kommune im Siegerland ohne Gymnasium - kommen zwölf Kinder zum Löhrtor-Gymnasium und weitere sieben zum Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium.

Insgesamt werden die vier Gymnasien im laufenden Schuljahr von 2234 Kindern und Jugendlichen besucht. Am auslaufenden Peter-Paul-Rubens-Gymnasium auf dem Rosterberg gibt es nur noch die Jahrgänge 7 bis Q2. Hinzu kommen 722 Kinder und Jugendliche am Evangelischen Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft.

Siegener Realschulen: Auf der Morgenröthe reicht es wieder nicht für einen 5. Jahrgang

Nur die Realschule Am Oberen Schloss bildet mit nunmehr 50 Kindern zwei 5. Klassen. Vier Kinder pendeln ein, darunter zwei aus dem Kreis Altenkirchen. Ursprünglich waren für das Obere Schloss 35, für die Realschule Auf der Morgenröthe 13 Kinder angemeldet worden. Auch im vorigen Jahr hatte die Anmeldezahl nicht für einen 5. Jahrgang auf der Morgenröthe ausgereicht. Die beiden verbliebenen Realschulen - Hengsberg, Häusling und Schießberg wurden geschlossen - haben noch 747 Schülerinnen und Schüler.

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Die Hauptschule Siegen-Achenbach: Auch dieses Jahr keine 5. Klasse

Die Achenbacher Hauptschule bildet auch in diesem Jahr keine 5. Klasse. Es gab nur drei Anmeldungen. Aktuell hat Siegens letzte Hauptschule noch 264 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 6 bis 10. In den Jahrgangsstufen 7 und 10 hat die Schule zwei, in 8 und 9 sogar drei Parallelklassen.

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