Bestwig. Die Gemeinde Bestwig setzt sich für eine zweigleisige Sanierung der Tunnel an der Oberen Ruhrtalbahn ein. Dieses Vorhaben bekräftigten die Mitglieder im Gemeinde-Entwicklungsausschuss. Sie stehen damit hinter Empfehlungen des Zweckverbandes „Nahverkehr Westfalen-Lippe“. In den nächsten Wochen soll es bei der Bezirksregierung in Arnsberg eine Regionalkonferenz geben, in der die weitere Vorgehensweise beraten wird.

Von dem Zweckverband sind in der Zwischenzeit durch Gutachter die Auswirkungen der von der DB Netz AG geplanten Tunnelsanierungen untersucht worden: Grundsätzlich kommt die Studie dabei zum Ergebnis, dass das aktuelle Leistungsangebot der Bahn auf der Strecke auch bei einer nur eingleisigen Sanierung fahrbar sei. Bei langfristigen Angebotsausweitungen reiche die Eingleisigkeit aber weder beim Personen- noch beim Güterverkehr.

Freienohler Tunnel hat Priorität bei Sanierung

Die Gutachter empfehlen deshalb eine stufenweise Sanierung: So sollen mit Priorität der Glösinger (687 Meter lang) und der Freienohler Tunnel (650 Meter) zweigleisig saniert werden. Allein dies kostet 25 Millionen Euro.

Wegen seiner Länge von 1,4 Kilometer würde der Elleringhauser Tunnel eine zweite Tunnelröhre benötigen: In einem ersten Schritt soll deshalb der bestehende Tunnel zunächst eingleisig saniert werden, die 84 bis 98 Millionen Euro, die aus dem vorläufigen Verzicht auf die zweite Röhre frei werden, sollen für andere Engpässe an der Oberen Ruhrtalbahn verwendet werden.

Ausbau der eingleisigen Schwerter Kurve

Dazu zählen kurzfristig der Ausbau der heute eingleisigen Schwerter Kurve. Mittelfristig sollte unter anderem der Dortmunder Hauptbahnhof eine zusätzliche Bahnsteigkante erhalten und zwischen Signal-Iduna-Park und Hauptbahnhof ein drittes Gleis gebaut werden.

Als langfristige Ziele für die Obere Ruhrtalbahn empfehlen die Gutachter dann den Bau der zweiten Tunnelröhre des Elleringhauser Tunnels, die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit von Brilon-Wald über Bredelar bis Warburg sowie eine Elektrifizierung der gesamten Strecke.

Baustelle am Bahnhof Bestwig ab 28. Oktober

Derweil hat die Bahn angekündigt, dass in den nächsten Tagen die Baustelle am Bahnhof Bestwig eingerichtet werden soll. Tatsächlicher Baubeginn wird dann nach Angaben der Bahn am 28. Oktober sein. Als erster Schritt wird der so genannte „Hausbahnsteig“ direkt am Bahnhof erhöht, beginnend ab Stellwerk im Westen.

Der Bahnhof in Bestwig. Hier sollen am 28. Oktober die Bauarbeiten beginnen. Foto: Jürgen Kortmann
Der Bahnhof in Bestwig. Hier sollen am 28. Oktober die Bauarbeiten beginnen. Foto: Jürgen Kortmann

Verwirklicht wird nach Mitteilung der Bahn auch die Brücke als Überführung über beide Gleise hin zum Außenbahnsteig in Fahrtrichtung Meschede – diese allerdings erst 2014, da die Beton-Fundamente nicht bei Frost gesetzt werden können. 2014 wird dann auch der Abriss des jetzigen Bahnsteigdaches am Bahnhofsgebäude erfolgen. Die Bauarbeiten sind Teil der „Modernisierungsoffensive“.