Arnsberg/Hagen. Verkehrsverbände in Westfalen fordern nur noch den zweigleisigen Ausbau des Glösinger und des Freienohler Tunnels. die Deutsche Bahn sperrt sich wegen der Kosten. Von 25 Millionen Euro ist die Rede.
Bei der anstehenden Sanierung von drei Tunneln der Oberen Ruhrtalbahn zwischen Dortmund und Warburg gehen Kammern und Verkehrsverbände in Südwestfalen einen Schritt auf die Deutsche Bahn zu.
Nur noch zwei Tunnel (Glösinger und Freienohler zwischen Arnsberg und Meschede) sollen mit einem Mehraufwand von 25 Millionen Euro zweigleisig saniert werden, wie der Verkehrsverband Westfalen, der Zweckverband Ruhr-Lippe und die IHK Arnsberg in Arnsberg anregten. Baubeginn könnte frühestens 2016 sein.
Steinschlaggefahr
Der Elleringhauser Tunnel vor Brilon Wald dagegen soll nur einspurig ausgebaut und die für einen zweigleisigen Ausbau veranschlagten 90 Millionen Euro Mehrkosten für die die Beseitigung von weiteren Hindernissen bei der Befahrung der Strecke verwendet werden wie etwa des Neubaus eines Bahnsteigs am Dortmunder Bahnhof oder des zweigleisigen Ausbaus der so genannten Schwerter Kurve, wie es weiter hieß.
Bereits jetzt dürfen die Bahnen den Elleringhauser Tunnel wegen Steinschlaggefahr nur noch mit 20 km/h passieren. Ursprünglich hatten Kammer und Verbände von der Bahn die zweigleisige Sanierung aller drei Tunnels gefordert.
Schweizer Studie
Grundlage dieser Entscheidung ist eine Studie des Schweizer Gutachters SMA zu den Auswirkungen einer eingleisigen Grundsanierung, die im Kern die Aussage der Deutschen Bahn stützt, das aktuelle Betriebsprogramm könne auch mit eingleisigen Tunneln bewältigt werden. Verkehrssteigerungen seien dabei aber nicht berücksichtigt.
„Die Expertise zeigt eindeutig, dass sich die Deutsche Bahn mit einer nur eingleisigen Sanierung des Glösinger und des Freienohler Tunnels die Perspektiven für die nächsten Jahrzehnte verbaut“, urteilt Dr. Ilona Lange, Hauptgeschäftsführerin der IHK Arnsberg. Das ist der Punkt. Bereits jetzt stellt der wachsende Rad- und Skitourismus ins Sauerland die Bahn vor große Probleme.
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2500 Radtouristen zusätzlich an Spitzenwochenenden im Sommer Richtung Winterberg hat Michael Dubbi, Geschäftsführer des Zweckverbandes Ruhr-Lippe gezählt. Die meisten wollen den Ruhrtal-Radweg bergab bewältigen. Drei Busse stehen seinen Worten zufolge in Dortmund auf Abruf in Reserve.
Vernetzungsfunktion
„Aufgrund der Vernetzungsfunktion des Hochsauerlandes mit dem Ballungsraum gehört die Obere Ruhrtalbahn zu den fünf wichtigsten Schienenprojekten in Westfalen“, betonte Stefan Peltzer, Mitglied der Geschäftsführung beim Verkehrsverband Westfalen.
Nach Erhebungen des Verbandes wuchs die Zahl der Fahrgäste allein zwischen 1997 und 2010 um 64 Prozent. Dies beweist Peltzer zufolge „die unbedingte Notwendigkeit, die Entwicklungsmöglichkeiten für weitere Angebote im Personen- wie auch im Güterverkehr zu erhalten.“