Olsberg. . Noch immer ungeklärt ist die Frage, aus welchem Grund am 11. Juni bei einem spektakulären Unfall im Bahnhof Olsberg das falsche Gleis gesperrt worden war. Der Fahrer (43) eines nur wenige Wochen alten Luxus-Sport-Coupés war von einem Parkplatz durch den Zaun gerauscht. Der Wagen ragte leicht beschädigt mit der Motorhaube über die Gleise - und dann erwischte ihn der Regionalexpress aus Bestwig.

Noch immer ungeklärt ist die Frage, aus welchem Grund am 11. Juni bei einem spektakulären Unfall im Bahnhof Olsberg das falsche Gleis gesperrt worden war. Der Fahrer (43) eines nur wenige Wochen alten Luxus-Sport-Coupés (422 PS, von 0 auf 100 in 4,6 Sek., rund 110.000 Euro teuer) war von einem Parkplatz durch den Zaun gerauscht.

Der Wagen ragte leicht beschädigt mit der Motorhaube über die Gleise. Der Abschleppwagen stand schon parat, als nach 23 Minuten der Regionalexpress aus Richtung Bestwig das Fahrzeug erfasste und für 50.000 Euro Schaden an dem Coupé sorgte; ebenso hoch war der Reparaturbedarf an dem Zug.

Notfallmanager der Bahn hat falsches Gleis sperren lassen

Fest steht: Der Notfallmanager der Bahn hat das falsche Gleis sperren lassen. Gesperrt wurde nicht die Obere Ruhrtalbahn, an der der Bahnhof Olsberg liegt, sondern der knapp einen Kilometer entfernt an der Nebenstrecke nach Winterberg liegende Bahnhof Olsberg-Bigge. Die Polizei in Meschede sagt, sie habe bei der Unfallmeldung als Unfallort die Bahn im Bereich der Stadionstraße in Olsberg angegeben. Nun führen auch in Bigge die Schienen über eben diese Stadionstraße.

Die Bundespolizei hat den Fall an die Polizei in Meschede abgegeben. Denn nach ihren Ermittlungen trifft den Zugführer keine Schuld. Das habe die Auswertung des Fahrtenschreibers ergeben. Der Zugführer habe sich mit Tempo 30 dem Bahnhof genähert und unmittelbar nach Erkennen der Situation eine Schnellbremsung eingeleitet. Wie Staatsanwalt Wolff sagte, werde wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.

Luxus-Auto war drei Monate zur Reparatur

Da stehe Aussage gegen Aussage. Der Notfallmanager sagt, ihm sei die Stadionstraße in Bigge als Ortsangabe mitgeteilt worden. Wolff: „Wir prüfen, ob wir jemanden finden, den wir für den Unfall verantwortlich machen können.“

Eine Woche, nachdem der Fahrer sein Auto nach dreimonatiger Reparatur zurück hatte, flog er mit ihm bei einem missglückten Überholmanöver in eine Wiese. Der Wagen wurde erneut demoliert.