Elleringhausen. . Der Elleringhauser, der Glösinger und der Freienohler Tunnel auf der Oberen Ruhrtalbahn sollen saniert werden. Das ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht. Auf den zweiten Blick machen sich in der Verwaltung des Hochsauerlandkreises Bedenken breit. Dort befürchtet man, dass die drei Tunnel danach nur eingleisig befahrbar sind.
Bereits im Juli habe die DB Netz den HSK darüber informiert, „dass aufgrund einer von DB Netz durchgeführten Analyse und Studie die drei bisher zweigleisigen Tunnel und aufgrund der geringen Entfernung zwischen dem Glösinger und dem Freienohler Tunnel der gesamten Bereich mit einer Länge von 3,5 Kilometern nur eingleisig ausgeführt werden sollen“ - so heißt es in einer Vorlage der Verwaltung.
Das kommt nicht gut an: „Wir befürchten eine massive Verschlechterung der Schieneninfrastruktur. Die HSK-SPD fordert seit langem die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit auf der gesamten Obereren Ruhrtalbahn“, so Bernd Lingemann von der HSK-SPD. Der Kreistag hält eine nur einseitige Sanierung der Tunnel außerdem „für eine massive Einschränkung der Zukunftsaussichten dieser Strecke“, heißt es in der Vorlage weiter.
Bei der Deutschen Bahn will man die konkreten Pläne nicht bestätigen: „Das Projekt liegt noch in der Vorentwurfsplanung - da wird entschieden, was gemacht wird“, sagt Jürgen Kugelmann, Sprecher der Deutschen Bahn AG. Der Elleringhauser Tunnel sei zwar zweigleisig, aber dort herrsche trotzdem ein Begegnungsverbot. „Der Tunnel ist nach den neuen Bestimmungen nicht mehr breit genug.
Möglich sind laut Kugelmann mehrere Varianten: Der Tunnel kann ausgeweitet werden, eine neue Röhre bekommen oder auch nur eingleisig saniert werden. So oder so sollen die Arbeiten an den drei Tunneln laut Kugelmann im Jahr 2015 beginnen.
Bis dahin will die Politik sich für die Zweigleisigkeit einsetzen. „Es bedarf jetzt dringend gemeinsamer Anstrengungen von Land, ZRL, NWL und Kreis, um die gravierenden Einschränkungen zu verhindern und die Oberer Ruhrtalbahn auf Dauer zukunftsfähig zu machen“, so Dirk Wiese, Brilon, Vorsitzender der HSK-SPD.
In einer Protestresolution des Kreistages soll die zweigleisige Sanierung gefordert werden. Darin heißt es: „Die von DB Netz geplante Eingleisigkeiten begrenzen das zu erkennende Wachstumspotenzial auf der Oberen Ruhrtalbahn und schwächen die Region hierdurch nachhaltig.“ Denn die Studie der DB Netz berücksichtige das Fahrgastpotenzial der Region und den wachsenden Güterverkehr nicht ausreichend. Außerdem sei es sehr aufwändig und teuer, einen sanierten, eingleisige Tunnel später wieder zweigleisig zu machen.
Am Montag, 17. September, ist die Obere Ruhrtalbahn Thema im Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Tourismus des Hochsauerlandkreises. Dann soll auch ein Vertreter des Deutschen Bahn anwesend sein und die Ergebnisse der Untersuchung und die daraus abgeleiteten Maßnahmen vorstellen. Der Kreistag befasst sich am 28. September mit dem Thema.