Hagen. . Wie geht es weiter am Hagener Hengsteysee? Der RVR prüft die Änderung des Regionalplanes, Cargobeamer versucht die zahlreichen planungsrechtlichen Hürden zu nehmen und die Stadt Hagen erarbeitet im Rahmen eines Workshop-Verfahrens realisierbare Ideen für eine Freizeitnutzung.

Während beim Regionalverband Ruhr (RVR) in diesen Wochen intensiv geprüft wird, ob der Regionalplan rund um den Hengsteysee zu Gunsten eines Cargobeamer-Verladeterminals geändert werden kann, arbeitet der Leipziger Logistik-Dienstleister nach eigenem Bekunden ebenfalls kontinuierlich daran, das Projekt am Ruhr-Ufer voranzutreiben: „Das Investitionsprojekt in Hagen ist sehr wichtig für uns“, betont Dr. Hans-Jürgen Weidemann, Vorstandsvorsitzender der Cargobeamer AG, gegenüber dieser Zeitung.

Workshop bündelt die Ideen

Parallel dazu bereitet sich die städtische Planungsverwaltung auf einen gemeinsamen Workshop mit dem RVR vor, in dem – unabhängig von der Cargobeamer-Idee – die künftige Freizeitreviergestaltung entlang des Hengstey- und Harkortsees diskutiert und konzipiert werden soll.

Dazu möchte Planungsdezernent Thomas Grothe sämtliche Gestaltungskonzepte und Vorstöße der vergangenen Jahre gemeinsam mit den RVR-Experten, aber auch den übrigen Anrainer-Gemeinden bündeln und deren Realisierungschancen ausloten. „Ich habe den Eindruck, dass der RVR uns hier konstruktiv begleiten möchte“, empfängt der Stadtbaurat – allen politischen Unkenrufen zum Trotz – aktuell positive Signale aus Essen.

Cargobeamer-Projekt wird skeptisch betrachtet

Weniger optimistisch blickt Gro­the hingegen auf das Cargobeamer-Projekt. Unabhängig vom Ausgang der RVR-Regionalplanprüfung verfestigt sich in der Hagener Bauverwaltung der Eindruck, dass das Logistik-Konsortium es bei der Zuarbeit im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ein wenig am Engagement vermissen lasse. Hier müssten noch vor der Sommerpause reichlich Antworten aus Leipzig geliefert und Hausaufgaben erledigt werden, um das Verfahren nicht im Sande verlaufen zu lassen, mahnt Grothe.

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Rüdiger Grube
Von Stefan Hans Kläsener und Michael Koch

Eine Wahrnehmung, der Cargobeamer-Vorstandschef Weidemann versucht, mit einem klaren Bekenntnis zum Standort Hengsteysee entgegen zu treten. Bei mehr als 80.000 Lkw, die täglich aus allen Himmelsrichtungen NRW ansteuerten, bleibe es vorrangiges Ziel, diese Fahrzeuge per Cargobeamer-Terminal umweltfreundlich auf die Schiene zu verlagern.

Verständnis für die Sorgen der Bürger

Allerdings räumt er auch ein, dass man die unerwartet lange Dauer des Planfeststellungsverfahrens sowie die integrierte Änderung des Regionalplanes für das Bahngelände am Hengsteysee als Hürden für die Investition unterschätzt habe. „Wir verstehen natürlich die Sorgen der Bürger hinsichtlich des Biker-Parkplatzes am See oder des Wanderweges am Ufer“, versichert Hans-Jürgen Weidemann.

„Daher ist es uns wichtig, nochmals darauf hinzuweisen, dass beides erhalten bleiben soll und nicht im Widerspruch zur Umschlaganlage steht.“ Daher werde sich Cargobeamer auch darum bemühen, für eine verkehrliche Anbindung des Verladeterminals über eine Brückenanlage nach finanziellen Fördermöglichkeiten zu suchen und diese zu beantragen.