Hagen. Befürworter und Gegner des Cargobeamer-Projektes stehen sich nach wie vor gegenüber. Das wurde auf einer Informationsveranstaltung deutlich, zu der die CDU am Mittwochabend ins Antoniusheim Kabel eingeladen hatte
Befürworter und Gegner des Cargobeamer-Projektes stehen sich nach wie vor – in offensichtlicher Unvereinbarkeit – gegenüber. Das wurde auf einer Informationsveranstaltung deutlich, zu der die CDU am Mittwochabend ins Antoniusheim Kabel eingeladen hatte. „Es ist das Recht eines jeden Bürgers, sich seine eigene Meinung zum Cargobeamer zu bilden“, so Eduard Kaczmarek, Vorsitzender der Ortsunion Boele-Kabel.
Neuigkeiten waren in der Versammlung, zu der 35 Einwohner aus Boele, Hengstey, Kabel und Bathey erschienen waren, erwartungsgemäß nicht zu erfahren. Das Verfahren liegt derzeit beim Regionalverband Ruhr, der die für eine eventuelle Realisierung des Verladebahnhofs notwendige Änderung des Regionalplanes prüft, aber sicherlich nicht vor dem kommenden Frühjahr zu einer Entscheidung kommen dürfte.
Massive Verkehrsbelastungen durch Cargobeamer
„Und selbst wenn der Regionalverband dem Projekt zustimmt, bedeutet das nicht, dass der Cargobeamer realisiert wird“, betonte Bezirksbürgermeister Kohaupt, der sich, obwohl ein erklärter Gegner des Cargobeamers, in den letzten Wochen gegen Unterstellungen wehren musste, er habe das Vorhaben befürwortet: „Ich habe stets argumentiert, dass ich den Cargobeamer aufgrund der mit ihm einhergehenden massiven Verkehrsbelastungen nicht akzeptieren kann.“
Kohaupts Parteifreund und Ratsmitglied Martin Erlmann ist einer der wenigen CDU-Politiker aus Boele, die für den Bau des Verladebahnhofs plädieren – unter der Voraussetzung, dass die Erholungsfunktion des Hengsteysees erhalten bleibt. Das Gebiet des ehemaligen Rangierbahnhofs, auf dem der Cargobeamer angesiedelt werden soll, sei noch ebenso verseucht wie 1979: „Dies ist die einzige Gelegenheit, auf diesem Gelände etwas voranzubringen.“
Chance für Logistikstandort Hagen
Oberbürgermeister Dehm sieht im Cargobeamer eine Chance für den Logistikstandort Hagen, kritisierte aber zugleich die vernachlässigte Infrastruktur für Freizeitaktivitäten am See: „An keinem Teil des Ruhrufers bis nach Duisburg hinunter ist so wenig getan worden wie bei uns.“ Auch Hans Göbel, der ein Boot im Hengsteysee liegen hat, setzt sich für eine Kombination von industrieller und Freizeitnutzung ein: „Beides ist möglich.“
Doch die Mehrzahl der Menschen im Hagener Norden lehnt das Verladeterminal nach wie vor ab. Friedrich Aufermann erklärte, man dürfe diesen letzten freien Flecken Hagens nicht für den Cargobeamer opfern. Erika Engel sah sogar gute Gründe aus Hagen wegzuziehen: „Und ich hoffe, dass unser Sohn das einst tut.“